Muttertag mit Hortensien, Schlagobers und Essen zu Hause
MISTELBACH (ir). „Rosa Hortensien bedeuten für mich Muttertag“, erzählt Angela Proll, die seit über 20 Jahren ihre absolute Lieblingsblume von ihrem Sohn Max geschenkt bekommt und sie im Garten einsetzt, „und wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir noch unsere Mutter haben.“ Die 92-jährige Grete Karl, Familienmittelpunkt und „grand Dame“ des langjährigen, erfolgreichen Mistelbacher Unternehmens Autohaus Karl, erfreut sich bester Gesundheit: „Es ist schon Tradition, dass die ganze Familie, wir sind 17 Personen, gemeinsam essen geht.“ Heuer sieht es ein bisschen anders aus. Ihre vier Kinder Gina Battenfeld, Angela Proll, Petra Gam und Gerhard Karl werden sie zum Frühstück, zu Mittag, am Nachmittag und am Abend besuchen. „Nächstes Jahr feiern wir hoffentlich wieder alle gemeinsam im Restaurant“, so Angela Proll, die ihrer Mutti immer ihre selbst gebackene Lieblingstorte mitbringt.
Schlagobers am Muttertag
„Ich erinnere mich gut daran, als ich selbst noch ein Kind war, wir haben den Muttertag immer sehr feierlich begangen“, blickt Volkshochschule Mistelbach Büroleiterin Martina Buchinger, als Älteste von fünf Kindern, gerne zurück. Die Eltern hatten eine Landwirtschaft und Mutter musste ausgerechnet an diesem speziellen Sonntag die Stallarbeit in der Früh allein erledigen, weil der Vater jahrelang mit der Ortsmusik zu Ehren der Mütter um sechs Uhr früh durch den Ort marschierte. „Wir Kinder deckten eifrig den Frühstückstisch. Ausschließlich am Muttertag gab es zur Freude aller, eine Besonderheit: nämlich Schlagobers. Wir überreichten der Mutter gestohlenen Flieder und selbst gebastelte Geschenke.“ Ihre eigenen mittlerweile erwachsenen zwei Kinder organisierten Spaziergänge, Ausflüge und Wanderungen mit Picknick, ganz nach den Wünschen der Mama. Heuer ist Martina Buchinger am Samstag beim Sohn zum Grillen und am Sonntag bei der Tochter eingeladen. Die Schwiegermutter wird von der glücklichen Omi einer fast zweijährigen Enkeltochter ebenfalls besucht: „einfach Zeit miteinander verbringen, ist heutzutage das Wichtigste.“
Halte nicht viel vom Muttertag
Das sei in ihrer Familie ein Sonntag, wie jeder andere auch, meint Psychotherapeutin Sonja Nawrata: „Wir brauchen keinen besonderen Tag. Ich habe das ganze Jahr sehr viel und guten Kontakt zu meiner Mutter, ebenso wie mein Sohn zu mir. Deshalb würde ich nie in überfüllte Gasthäuser oder Restaurants im Konvoi essen gehen wollen. Unsere Familie kommt oft zusammen, auch ohne Muttertag.“ Oma und Sohn sind gleicher Meinung.
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