Spendenaufruf
Syrienhilfe in Pillichsdorf
PILLICHSDORF (rc). Ich hätte ja auch weiter bequem als Mechaniker im Betrieb meines Vaters arbeiten können, dennoch habe ich mich für den Sozialdienst entschieden und betreue seit 10 Jahren Menschen mit Behinderung, schildert Günter Kaltenbrunner.
Der Pillichsdorfer lässt immer wieder mit Hilfsaktionen aufhorchen, man kennt ihn und seine Leidenschaft, anderen zu helfen, mittlerweile.
Bei einem Symposion trifft Kaltenbrunner auf den syrischen Pfarrer Hanna Ghoneim, der aus erster Hand über die Wahrnehmung der Christen den Syrienkonflikt betreffend, berichtete. Um von Österreich aus zu helfen und offiziell Spendengelder verwalten zu können, wurde der Fond „Korbgemeinschaft“, angelehnt an die Bergpredigt Math. Kapitel 14, gegründet.
Pillichsdorf packt mit an
Die Idee in Syrien zu helfen, ließ mich nicht mehr los, sagt Kaltenbrunner und so mobilisierte ich die Menschen, Sachspenden bereit zu stellen, bettelte um Lagerräume und tatkräftige Unterstützung. Auch Franz Treipl, der Bürgermeister von Pillichsdorf, wurde aktiv, was vieles erleichtert hat, zeigt sich Günter Kaltenbrunner überaus dankbar.
Es wurde sortiert und zweisprachig katalogisiert, in Container gepackt und versiegelt, nach Hamburg transportiert und von dort nach Latakia eingeschifft. Von da ging es mit dem LKW durch die Wüste zu den bedürftigen Familien, deren ethnische Herkunft völlig irrelevant ist. Über die Kirche waren wir genau informiert, welche Familien in Not geraten sind und genau dahin wurden die Hilfsgüter auch geliefert, erzählt der Pillichsdorfer.
Im Krisengebiet
Im Herbst nahm sich der Weinviertler kurzerhand Urlaub und reiste, begleitet von Pfarrer Ghoneim und einem Diakon, nach Syrien. Ab Damaskus, wurde dem Team, vom Staat, ein ständiger Begleitschutz mitgegeben. Von da ging es nach Damaskus und über einen Umweg durch die Wüste, nach Aleppo. Nur wer dort war weiß, was sich vor Ort abspielt. Wohnungen sind nur ein Dach über dem Kopf, keine Fensterscheiben und Türen, dünne Matratzen auf kaltem Boden dienen als Schlafstelle - ein kaum nachvollziehbares Elend.
Eine Familie in Aleppo
Vier Kinder, deren Vater Kriegsopfer ist, leben da bei ihren Großeltern. Die junge Mutter verweigerte ihre Lebenssituation und ist weg gelaufen. Einzig wichtig hier ist, wo das Geld für die nächste Monatsmiete her kommt. Die "Wohnungen" werden von Monat zu Monat neu vergeben, und zwar an den Meistbietenden. Fehlt das Geld, landet man auf der Straße.
Weiter sammeln
Jetzt vor Weihnachten ist die Gelegenheit günstig, wieder um Hilfsmittel zu bitten sagt Kaltenbrunner. Pflege- und Hygienaartikel für Frauen, Medikamente, Rollstühle, Kinderwägen und Winterkleidung wären so wichtig. Günter Kaltenbrunner plant im Frühjahr 2019 eine weitere Reise nach Syrien. Aber zuvor sollten doch noch ein bis zwei Container Alepo erreichen können...
Das wäre sein ganz persönlicher Weihnachtswunsch.
Spendenannahme über die Pfarre Pillichsdorf, oder die Korbgemeinschaft!
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