Humustage in Parbasdorf
Aus dem Boden kommt die Kraft
Gesunder Boden, gesunde Pflanze. So einfach ist das Rezept, so lange der Weg dazu.
PARBASDORF. 19 Landwirte aus Österreich – teils konventionell, teils biologisch arbeitend - trafen sich im Weinviertler Parbasdorf, um sich über die neuersten Erkenntnisse rund um Regenerative Landwirtschaft auszutauschen. Wesentlicher Bestandteil dieser Methode ist der Aufbau eines gesunden Bodens. Je mehr Leben in Form von Bakterien, Pilzen, Regenwürmer und so weiter im Boden vorkommt, desto besser.
In den Anfängen des Pilotprojekts der Ökoregion Kaindorf wurde Kompost auf die Äcker aufgebracht. "Das hat auch gut funktioniert, aber das Ziel ist, Bodenfruchtbarkeit ohne externen Eintrag zu halten und sogar zu vermehren", erklärt Gastgeber Johannes Mühl, der bereits seit 2017 nach der Methode der regenerativen Landwirtschaft arbeitet, weiter "dafür ist es notwendig den Boden so lange wie möglich bewachsen zu halten, um den Humusaufbau über Wurzelexudate der lebenden Pflanze zu erreichen."
Geduld und Achtsamkeit
Dabei heißt es aber Geduld haben. "Wir müssen lernen wieder langfristiger zu denken und zu arbeiten", mahnt Referent der Humusbewegung Hubert Stark keine Ertragssteigerungen im ersten Jahr zu erwarten. Die Teilnehmer der Schulung der Humusbewegung „Bodenkurs im Grünen“ legten beim Gastgeber auch mehrere Feldversuche an, bei denen jeweils ein halber Acker behandelt und der andere unbehandelt wird. Der fünfjährige Versuch wurde 2023 gestartet und wird auch von zukünftig von der Boku Wien begleitet. Man darf gespannt sein, wie es sich entwickelt. Johannes Mühl ist jedenfalls zuversichtlich: "Wir arbeiten daran die Welt auch bio, aber auf jeden Fall mit gesünderen Lebensmitteln zu ernähren."
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