Thomas Maurer
Bescheidener als Donald Trump
18 Programme brachte Thomas Maurer schon auf die Bühne. Jetzt gelangt er bei den großen philosophischen Fragen im Bezirksblätter Interview an.
BEZIRKSBLÄTTER: In Ihren Regalen tummeln sich die Kleinkunstpreise, dennoch bezeichnen Sie sich selbst als "zumindest in Österreich einigermassen berühmt“. Sind Sie ein bescheidender Mensch?
Ich bin der mit großem Abstand bescheidenste Mensch auf der ganzen Welt! Bescheidener als Donald Trump! Viele Menschen sagen, es ist ein Wunder! Sie hätten niemals gedacht, dass jemand so bescheiden sein kann! Unglaublich! Fabelhaft!
Sie sind regelmäßig auch mit namhaften Kollegen wie Robert Palfrader oder Florian Scheuba auf der Bühne. Was macht Ihnen mehr Freude: Die Interaktion mit Kollegen oder doch lieber selbstbestimmt solo?
Allein kann man besser den Privatmarotten nachgehen, lustiger und geselliger ist es mit Kollegen. Am meisten genieße ich aber die Abwechslung zwischen diesen beiden Zuständen.
Konnten Sie die verordnete Phase der Einkehr zur Kreativität nutzen? Darf man sich auf viel Neues von Maurer freuen?
Ich bin mehr zum Lesen als zum Schreiben gekommen. Immerhin haben wir aber 40 neue Staatskünstler-Minuten online produziert, und bevor’s wieder losgeht müssen natürlich die Abende aktualisiert werden. Die Welt hat sich ja seit 15. März doch ein wenig verändert.
Wird es ähnlich der legendären Telefonprotokolle zum Buwog-Skandal auch eine Lesung zu Ibiza geben? Ein humorvoller Zugang hilft ja oft bei der Verarbeitung.
Die Ibiza-Protokolle dürfen ja bizarrerweise bisher nicht einmal die Mitglieder des U-Ausschusses komplett lesen. Ich höre von Eingeweihten, dass die Langstreckenfassung eher einschläfernd sein soll und die relevanten Dinge schon bekannt sind.
Während viele Veranstalter um die Herbst/Winter-Saison 2020 bangen, ist Ihr Terminkalender dichtest gefüllt. Sehnen sich die Menschen in der Krise mehr nach Ablenkung durch einen einem fröhlichen Abend? Schlägt nun die Stunde des Kabaretts?
Naja. Die Veranstalter bangen ja. Und ich bange natürlich mit. Unerbetenen unbezahlten Urlaub hatte ich im Frühjahr genug.
In Ihrem aktuellen Programm WOSWASI, das auch am 23. August beim Wolkersdorfer Babü.space zu sehen sein wird, stellen Sie eine zentrale Frage des Lebens: "Warum bin ich eigentlich so deppert?“ Gibt’s dazu schon eine Antwort?
Ja. Sie ist aber zu lang, um sie hier wiederzugeben. Wer’s wissen will, muss am 23. August dabei sein.
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