Bienenfresser in Bullendorf!
Der Bienenfresser ist eine laut Rote Liste NÖ gefährdete Vogelart, welche seit 1999 im Rahmen eines Artensicherungsprogramms betreut wird. Er besiedelt in Niederösterreich aktuell vor allem den Bereich der Hainburger Berge, den Nahbereich der Leitha-Auen, die Donauauen im Bereich Braunsberg-Wolfsthal, das Arbesthaler Hügelland, das Kremser Hügelland, den Wagram, das Marchfeld und das Weinviertel. Zur großen Freude haben sich vor wenigen Jahren einige zig Bienenfresser an der Wand einer ehemaligen Schottergrube in Bullendorf angesiedelt. Seither führt für viele Bienenfresser der Weg aus dem Winterquartier Afrikas zurück nach Bullendorf im Weinviertel. Es ist eine Genuss, den Vögeln bei ihren anmutigen Flugspielen zuzuschauen und ihre Ruffreudigkeit erleben zu dürfen.
Der Bienenfresser ist einer der farbenprächtigsten Vögel Mitteleuropas, er gehört zu den Zugvögeln, welche hauptsächlich im südlichen Afrika überwintern. Der bunte Vogel ist durchschnittlich 28 cm groß und der Bauch- und Brustbereich ist türkisfarben. Neben der exotischen Färbung ist ein weiteres typisches Merkmal der lange, leicht gebogene Schnabel und die verlängerten mittleren Schwanzfedern. Zur Nahrung der Bienenfresser gehören Insekten wie zum Beispiel Bienen, Wespen, Hummeln, Käfer, Libellen und viele mehr, welche er im Flug erbeutet. Der Bienenfresser ist ein Kolonienbrüter, welcher sein Nest meist als Höhle in den Hängen und Wände von Sand-, Schotter- und Kiesgruben anlegt. Die selbst gegrabenen Röhren haben eine Länge von zirka eineinhalb bis zweieinhalb Meter und einen Durchmesser von fünf Zentimeter. Am Ende der Röhre ist die blasenförmig erweiterte Brutkammer. Die Brutzeit beginnt Mitte Mai, nach der Rückkehr aus Afrika und dauert mit der Jungenaufzucht bis Ende Juli. Das Ausbrüten der einzigen Jahresbrut von fünf bis sieben Eiern dauert 20 bis 22 Tage. Bereits im September verlassen die Bienenfresser ihre Brutheimat wieder in Richtung Südafrika.
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