Es wird weiter geforscht
"COMEBACK - for more" auf Schloss Loosdorf
LOOSDORF. Das eine Projekt findet einen Abschluss, ein neues Projekt kann beginnen. Dieser Wechsel wurde auf Schloss Loosdorf unter dem Titel „COMEBACK - for more“ angemessen gefeiert.
Das von Experten aus Japan wieder zusammengefügte Porzellan, das seit 2019 in vier Museen in Japan gezeigt wurde, ist wieder auf Schloss Loosdorf eingetroffen. Mit einer Teezeremonie, die einst den Beginn der Zusammenarbeit mit Machiko Hochina und Professor Masaaki Arakawa aus Japan darstellte, endete nun auch das Abenteuer in Asien. Zahlreiche Gäste aus Japan fanden sich auf Schloss Loosdorf ein, darunter auch der japanische Botschafter.
Zeitgleich startete das Forschungsprojekt „Broken Collection“ der Universität für angewandten Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung unter der Leitung von Gabriela Krist auf Schloss Loosdorf. Die Ausstellungseröffnung erlaubt Besuchern erste Einblicke in die konservierungswissenschaftliche Forschung und Restaurierung an den Scherben. Jeder Scherben wird nun beurteilt und katalogisiert und in eine Datenbank aufgenommen. Sie soll ein müheloses Auffinden ähnlicher Scherben gewährleisten, um weitere passende Scherben zu größeren Objekten zusammenzufügen zu können. Dieses Projekt wird durch den Wissenschaftsfonds mit über € 400 000.- gefördert und wird bis 2026 laufen.
Wie kam das Porzellan einst nach Loosdorf? 1834 erwarb Friedrich August Graf von Piatti Schloss Loosdorf, nachdem er im Zuge des Wiener Kongress vom sächsischen Hof nach Österreich gekommen war. So gelangte die um 1760 begründete Porzellansammlung, die wertvollstes chinesisches, japanisches und europäisches Porzellan aus drei Jahrhunderten umfasste, von Dresden nach Loosdorf.
Im zweiten Weltkrieg musste die Familie Piatti Loosdorf verlassen, ihr Schloss wurde von den Russen als Kommandantur benützt. Die Besetzer fanden die großartige Porzellansammlung im Keller vermauert und zerschlugen die kostbaren Stücke in kleine Scherben.
Als das Schlossmuseum eingerichtet wurde, sollten die tausenden zusammengesammelten Scherben im „ Scherbenzimmer“ als Mahnmal gegen Gewalt und Krieg dienen.
Die Ausstellung „COMEBACK – for more“ ist noch bis 25. August 2023 im Schlossmuseum in Loosdorf zu besichtigen.
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