Die Urgeschichte wird aufgemöbelt
Ein wichtiger Meilenstein und neuer Anziehungspunkt des Asparner Urgeschichtemuseums wird das im Schlosspark mit Materialien der Steinzeit gebaute, aus 29 dicken Eichenholz-Pfosten bestehende Langhaus mit 180 m² Innenraum und einem 350-m²-Schilfdach werden. „Solche Häuser mit ausgereiftem System (die kleine Stirnseite in Windrichtung), waren 5000 v. Chr. von der ungarischen Tiefebene bis Norddeutschland zu finden“, weiß Wolfgang Lobisser von der Universität Wien, der sich besonders mit der Rekonstruktion von urgeschichtlicher Architektur beschäftigt. „Wir erkennen bei Ausgrabungen ja nur den Grundriss eines Hauses und können dann über dessen Aussehen unsere Schlüsse ziehen.“
Doch auch das Schloss selbst wird umgebaut. „Der Umbau in ein barrierefreies Schloss ist zu drei Viertel abgeschlossen - ein Lift, ein neuer Kassa-Shop-Bereich, und neue Sanitärbereiche in allen Stockwerken“, so Matthias Pacher, der seit Februar operative Geschäftsführer der Gemeinnützigen Mistelbacher Museums und Kunst Betriebs GmbH.
Derzeit beherbergt das Schloss „nur“ das Urgeschichtemuseum Niederösterreich. „Durch die Integration der frühgeschichtlichen Landessammlung wird das Haus als in Österreich einzigartiges Zentrum für Ur- und Frühgeschichte neu positioniert werden. Damit soll auch die weitere Nutzung nach der nö. Landesausstellung 2013 gewährleistet sein“, freut sich besonders der wissenschaftliche Leiter, Ernst Lauermann: „Ohne die Landesausstellung hätten wir das nie geschafft.“ Grundlage für die aktuellen Ausbaumaßnahmen war der Ankauf des Schlosses. Insgesamt werden in den Ausbau rund 2,8 Millionen Euro investiert.
„Wir wollen hier zur Landesausstellung keine Massenstandln. Die Atmosphäre muss stimmen, der Besucher muss die Qualität spüren“, sind sich die beiden Museumschefs einig, die nach eigenen Angaben voll Elan und Begeisterung hervorragend zusammenarbeiten.
Die Landesausstellung „Brot & Wein“ soll den Tourismus kräftig ankurbeln.
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