Ein Umenken setzt langsam ein: alte Dorfstrukturen sind schützenswert weil lebenswert
Erhalten wir gemeinsam die alten Ortskerne im Land um Laa
FALLBACH (ega). Seit Studententagen beschäftigt sich Matthias Hartmann mit den Entwicklungen grenznaher Dörfer, es wurde sein Diplomarbeitsthema. Heute, Bürgermeister von Unterstinkenbrunn und federführend tätig im Verein „Lebensraum Land um Laa“, bietet Hartmann Informationsveranstaltungen und Workshops für die Wohnbevölkerung in Gemeinden im Land um Laa an.
Dabei geht es speziell um die Wiederbelebung der Dorfzentren. Jahrelanger Leerstand zentrumsnaher Wohnhäuser bindet wertvolles Bauland, es ist damit für junge, interessierte Käufer am Markt nicht erhältlich, geht verloren durch Eigentümer, die mit ihrem Besitz nicht wertschöpfend haushalten wollen und einen Verfall ihrer Gebäude in Kauf nehmen. Vorurteile gegenüber Mietern und das Horten von Besitz für mögliche zukünftige Interessenten innerhalb der Familie erschweren das Entstehen lebendiger Ortskerne.
Gleichzeitig müssen Gemeinden immer wieder Anbauflächen in Bauland umwidmen, um den Bedarf an Wohnfläche zu decken. Siedlungen entstehen, die nichts mehr mit der typischen Dorfstruktur zu tun haben. Diese wären für unser aller Wohlbefinden jedoch so wichtig.
Junge Leute ziehen weg, weil keine geeigneten Bauflächen gefunden werden können. Die Infrastruktur in den Zentren geht verloren, Dörfer veröden.
Um dieser unerfreulichen Entwicklung entgegenzuwirken, geht es Matthias Hartmann in einem ersten Schritt um Bewusstseinsbildung der Ortsbevölkerung. Erst wenn das Problem erfasst ist, kann jeder seinen Beitrag leisten, der zu einer Wiederbelebung der Dorfzentren führen kann.
Exkursionen mit Unterstützung der Raumplaner Michl Mellauner und Hanna Posch von Büro „PlanSinn“ fanden bereits in Wildendürnbach, Stronsdorf und zuletzt auch in der Gemeinde Fallbach statt.
Erfreulich: viele junge Bewohner, die diese Problematik ja auch persönlich betrifft, sind an einem Umdenken interessiert.
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