Eulenquartiere im Dorf sind eine große Seltenheit.
Eulen im Kampf gegen die Mäuseplage
PAASDORF (ega). Waldohreulen benötigen offenes Gelände mit niedrigem Pflanzenwuchs. Waldränder dienen ihr tagsüber als Ruheplatz und als Brutrevier. Wo Waldränder fehlen, besiedelt die Eule auch städtische Randbereiche, die an landwirtschaftlich genutzte Flächen grenzen. Die Waldohreule bevorzugt Gebiete mit großer Dauergrünfläche und feuchte Bereiche.
Nadelbäume, die ausreichend Deckung bieten und verlassene Krähennester aufweisen, werden gerne als Schlaf- und Brutplatz genützt. Das Gewölle, die unverdauten, ausgewürgten Nahrungsrückstände darunter, verrät untrügerisch, wo und in welcher Anzahl die Waldohreulen ihr Quartier beziehen. Schlafgemeinschaften können bis zu 200 Exemplare umfassen. Die aufgesuchten Schlafbäume werden über viele Jahre hinweg genutzt. Einzelne Schlafbäume haben eine belegte Nutzung seit über hundert Jahren.
Alle Eulenarten sind geschützt, der Horstschutz ist im Jagdgesetz verankert. Jungeulen bleiben bis in den frühen Herbst bei ihren Eltern. Demnach dürfen Schlafbäume „nicht beunruhigt“ werden, das heißt, jede absichtliche Störung der Brutplätze ist untersagt.
Eulen sind Helfer der Menschen, weil sie sich fast ausschließlich von verschiedensten Wühlmausarten ernähren. Eine Eulenfamilie kann bis zu 50 Mäuse täglich verzehren.
Sie stehen für Schutz und Weisheit und sollen Glück bringen.
Die Paasdorfer können sich also freuen, seit über 10 Jahren eine prächtige Föhre als Waldohreulen-Schlafbaum mitten in Ortszentrum zu wissen. Die landesweite Mäuseplage dürfte somit in und um Paasdorf auf ganz natürliche Weise eingedämmt sein.
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