Helden der Rettungsgasse
Der Autobusbrand bei Gaweinstal forderte die Beamten der Autobahnpolizei Großkrut in hohem Maß.
GAWEINSTAL. Schon von Weitem sah man vergangenen Donnerstag gegen 9.30 eine mächtige dunkelgraue Rauchsäule auf der A5 kurz nach der Abfahrt Gaweinstal/Nord in Fahrtrichtung Wien gegen den Himmel steigen. Es war überdeutlich zu erkennen, dass sich nur wenige Hundert Meter weiter vorne ein dramatisches Unglück abspielen musste. Dass die Gegenfahrbahn gespenstisch leer war, kam noch dazu.
Dass seit 2012 die Rettungsgasse auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen vorausschauend gebildet werden muss, ist so manchem Lenker noch immer nicht bewusst. Zu beobachten ist, dass sich Autofahrer mit Wiener, Mistelbacher oder Gänserndorfer Kennzeichen mit der Rettungsgasse schwerer anfreunden können als ausländische Fahrer.
Egoistische Reaktionen
Da es sich um einem Autobusbrand, voll besetzt mit Schulkindern handelte, wurde alles, was notwendig war an Blaulichtorganisationen, aufgebracht. "Hört man den eingehenden Notruf, sind die Nerven angespannt wie Drahtseile", erzählt ein Sanitäter. "Schlimm wird es erst, wenn die Einsatzfahrzeuge durch blockierende Autos nicht durchkommen (siehe großes Bild). Brenzlig auch die Situation, die auf dem kleinen Bild zu sehen ist. Plötzlich legten Lenker am Ende des Staus, aber auch einige Hunderte Meter weiter vorne den Retourgang ein und begannen ihre Autos Richtung Ausfahrt Gaweinstal Nord zurückzusetzen. Erst das Eintreffen der Exekutive setzte dem Spuk ein Ende. Als die Beamten begannen, Ordnung in das Chaos zu bringen, versuchten einige Autofahrer mit den Polizisten zu diskutieren, und erkundigten sich, ob sie nicht doch, wenn auch langsam bei dem brennenden Bus vorbeifahren dürften.
ZUR SACHE: Aktuelle Umfrageergebnisse des Kuratoriums für Verkehrssicherheit belegen: 98 Prozent ist die Rettungsgasse ein Begriff – 94 Prozent wissen, wie sie gebildet wird. Für 82 Prozent ist die Einführung der Rettungsgasse sinnvoll. Die Praxis sieht anders aus.
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