Kulturpräsident
„Hochkultur und regionale Kulturszene gleich wichtig“

- Kulturvernetzung-Viertelsmanager Richard Pleil im Gespräch mit LTP und ÖVP-Kultursprecher Karl Wilfing
- Foto: Bild: LT-Direktion NÖ / Schultes
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Mit der NÖ Landtagswahl hat Landtagspräsident Karl Wilfing die Aufgabe des Kunst- und Kultursprechers des ÖVP-Landtagsklubs übernommen. Im vergangenen Jahrzehnt besuchte Wilfing unzählige Kultur-Veranstaltungen in unserem Bundesland, hat viele Produktionen und Ausstellungen gesehen, Künstler*innen und Kunstschaffende, Intendanten*innen, Schauspieler*innen und Sänger*innen, etc. kennen gelernt, viele Gespräche geführt und dabei Erfolge und Hindernisse in der Kunstszene aus erster Hand erfahren.
BEZIRK MISTELBACH/WEINVIERTEL. Niederösterreich hat sich in den letzten Jahrzehnten einen besonders guten Ruf als „Land der Kultur“ geschaffen. Sowohl auf Ebene der sogenannten Hochkultur als auch auf jener der regionalen Kulturszene. Wie wird Wilfing nun als Kultursprecher des ÖVP-Landtagklubs diese beiden Ansätze gewichten? Karl Wilfing: „Es gibt nichts zu gewichten, weil beide Säulen gleichwertig und wichtig sind. Das hat auch unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner klar festgemacht. Die sogenannten Leuchttürme wie nur zum Beispiel Grafenegg, das Festspielhaus, die prominenten Künstlern gewidmeten Museen sind für Niederösterreich genauso wichtig, wie die zahlreichen Initiativen der Regionalkultur. Das geht doch Hand in Hand. Die regionale Szene war und ist doch der Nährboden für das ausgeprägte kulturelle Verständnis im Land. Und auf diesem Verständnis fußen auch die zahlreichen, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten, Kulturprojekte.“
Außer Frage steht außerdem, ob er sich weiterhin für dieses duale Prinzip einsetzen wird. Denn: „Die Kulturstrategie Niederösterreichs widerspiegelt das Kulturverständnis der ÖVP und damit jenes unserer Obfrau, der Landeshauptfrau. Wir schätzen unsere Highlights, wir wissen um deren Bedeutung für das internationale Fortkommen des Landes. Aber wir wissen auch um die enorme Bedeutung der regionalen Initiativen, wie der Volkskultur, den Museen, der bunten freien Szene, die ja allesamt vom nicht hoch genug einzuschätzenden Ehrenamt getragen werden. Wer mich kennt, weiß, dass ich viel unterwegs bin. Ich weiß genau, dass diese regionale Szene sehr viel zum Wohlbefinden und damit zum Fortkommen des Landes beiträgt“, so Wilfing überzeugt.
Regionale Kulturarbeit stärken - Kulturvernetzung Weinvier
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Im Zuge der neuen Funktion hat Wilfing als erstes den neuen Viertelsmanager der Kulturvernetzung Weinviertel, Richard Pleil, in seinem Büro in Mistelbach besucht. Er folgt auch Elisabeth Schiller, die sich nach fünf Jahren in den Ruhestand verabschiedete. Rund 1.000 Künstler*innen in ganz Niederösterreich und etwa über 250 im Weinviertel werden von der Kulturvernetzung bei ihrer Arbeit und ihren Ideen fachkundig beraten. Richard Pleil: „Die wichtigste Aufgabe für mich und mein Team, das aus insgesamt 14 Personen besteht: Wir helfen bei der Vorbereitung, Entwicklung und Umsetzung von regionalen Projekten. Dabei decken wir alle Bereiche ab, von der Vereinsgründung über Finanzierungsfragen bis zu Konzeptentwicklungen oder längerfristigen Projektbegleitungen. Zusätzlich werden zahlreiche Serviceleistungen wie AKM-Ermäßigung, Online-Ticketing-Software, Buchhaltungsprogramm, Folder-Versandservice, Versicherungspakete, Erstberatung in Rechts- und Steuerfragen sowie verschiedenste Werbemöglichkeiten angeboten. Und das von Musikprojekten, über Theater, Festivals, Bühnenproduktionen, bildende Kunst bis hin zu den beliebten Open-Air-Sommerbühnen.“ Aktuell ist die Bewerbungsphase für die „Tage der Offenen Ateliers“ für Herbst 2023 gestartet.
Richard Pleil ist bereits seit vier Jahren in der Kulturvernetzung aktiv. Wohnhaft in Wolkersdorf und selbst Musiker von Jugendzeiten an, bringt er viel Erfahrung in den Bereichen Jugendkultur, Kulturinitiativen und (Tournee-)Theater mit und fungiert bis heute auch selbst als Kulturveranstalter sowie als Musiker/Bandmanager in diversen Formationen. Vor seiner Ausbildung zum Kulturmanager und dem Wechsel in den Kulturbereich war er 15 Jahre im Bereich Marketing aktiv.


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