Landeskrankenhaus Mistelbach
Inside Intensivstation 11

Anästhesist Philipp Wimmer und DGKP Helmut Ollinger (v.l.) auf der Intensivstation 11 des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf. | Foto: LK Mistelbach
  • Anästhesist Philipp Wimmer und DGKP Helmut Ollinger (v.l.) auf der Intensivstation 11 des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf.
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MISTELBACH. Das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf ist als Schwerpunkthaus der Region während der gesamten Pandemiezeit das „Schutzschild“ aller anderen Kliniken im Weinviertel. Neben den „eigenen“ Patienten werden darüber hinaus alle Patienten aus dem ganzen Viertel betreut, die aufgrund der hohen Auslastung in den COVID-Kliniken der Region oder wegen einer notwendigen fachspezifischen Betreuung nicht mehr wie üblich behandelt werden können. Zusätzlich werden natürlich auch COVID-Patienten im Klinikum betreut, wobei neben der „normalstationären“ Behandlung von COVID-PatientInnen (insgesamt rund 170 Patienten) der besondere Schwerpunkt im Landesklinikum in der Betreuung von IntensivpatientInnen liegt:
Auf den beiden Intensivstationen im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf wurden seit Beginn der Pandemie 31 PatientInnen mit SARS-CoV-2 betreut, wobei pro Patient eine durchschnittliche Verweildauer zwischen zwei und sechs Wochen besteht. Zuletzt zeigte sich eine leichte Entspannung der Situation, aktuell befinden sich noch sieben COVID-Patienten auf der Intensivabteilung. Während in „Normalzeiten“ auf beiden Intensivabteilungen 16 Intensivpositionen zur Verfügung stehen, wurden die Behandlungskapazitäten im Rahmen der zweiten Welle auf 22 Intensivpositionen erhöht, was zu einer massiven Mehrbelastung der Mitarbeitern führt.

Anästhesist Philipp Wimmer  aus Siebenhirten und der Neudorfer Diplomkrankenpfleger Helmut Ollinger von der Anästhesie gaben im Bezirksblätter-Interview Einblicke in das Leben auf der Intensivstation 11 des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf. 

BEZIRKSBLÄTTER: Wie lange dauert das Anziehen der Schutzkleidung? Wie ist sie genau aufgebaut?

DGKP Ollinger: Die Schutzkleidung besteht aus der Intensiv-Bereichskleidung, darüber kommen außerdem: Ein geschlossener Mantel, eine Plastikschürze, eine OP-Haube, mindenstens zwei bis drei Paar Handschuhe, eine FFP3-Maske sowie ein Visier oder eine Schutzbrille. Das Anziehen dauert bei mir, wenn es schnell gehen muss, zwischen knapp eineinhalb und zwei Minuten – allerdings mit Hilfe.

OA Dr. Wimmer:
Die erste Male hat es gefühlt ewig gedauert alle Schichten anzuziehen, jetzt sind es auch bei mir zwischen eineinhalb und zwei Minuten dank der Übung.

Ist man einmal in der Schutzkleidung, werden keine Pausen einlegt. Wie lange dauert eine Schicht? Kann man dazwischen zumindest was trinken? Es soll ja sehr heiß sein.

DGKP Ollinger: Pro Patient ist man zwischen drei und vier Stunden mit der Pflege beschäftigt und verlässt in der Zeit auch nicht die Koje. Da gibt es dann natürlich auch kein Trinken, Essen oder keinen WC-Gang. Bei „normalen“ Intensivpatienten dauert die Pflege in der Regel rund zwei Stunden, also deutlich kürzer. In der Schutzkleidung ist es natürlich sehr warm, am schlimmsten empfinde ich die vielen Paar Handschuhe. Da schwimmen schon die Hände, wenn man sie auszieht.

OA Dr. Wimmer: Die Zeit, die man als Arzt bei den Patienten in den Kojen verbringt, ist sehr unterschiedlich. Es gibt einerseits die Routinetätigkeiten, wie die Visite zu Beginn eines Dienstes, wo man von Patient zu Patient geht und die Patienten untersucht. Das dauert nicht so lange, man muss sich allerdings nach jeder Koje natürlich frische Schutzkleidung anziehen. Anders ist es dann aber zum Beispiel bei speziellen Untersuchungen, Eingriffen oder medizinischen Notfällen, da ist man dann schon länger bei den Patienten und in der Schutzkleidung.

Wenn man das fragen darf: Wie viel haben Sie während der Corona-Zeit schon abgenommen? Was man immer hört, ist dass das Arbeiten in der Schutzkleidung körperlich sehr anstrengend ist.

DGKP Ollinger: Die Arbeit ist tatsächlich sehr anstrengend, abgenommen habe ich aber leider nichts. Ich bin aber als passionierter Läufer schon prinzipiell recht sportlich.

OA Dr. Wimmer (lacht): Ich habe auch nichts abgenommen, mich hält meine Familie gut in Form.

Wie ist die Altersstruktur in der Belegung?

OA Dr. Wimmer: Die COVID-Patienten, die wir im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf auf der Intensivstation behandeln, sind zwischen 40 und 92 Jahren alt – also eine sehr große Alterspanne. Es sind jedoch mehr Männer als Frauen.

Sind die Verläufe eher schwer oder leicht(er)?

OA Dr. Wimmer: Wir sehen an der Intensivstation natürlich nur die schweren Verläufe der Erkrankung. Was man jedoch sagen kann ist, dass die Schwere einer COVID-Erkrankung nach meiner Erfahrung weder vom Grad der körperlichen Fitness, von Übergewicht oder ähnlichen Faktoren abhängt noch von eventuellen Vorerkrankungen. Man kann leider nie abschätzen, wie schwer ein Patient/eine Patientin erkranken wird oder ob er/sie vielleicht sogar sterben wird.

Krankenhäuser stellen derzeit eine Parallelwelt zum Leben draußen dar. Was würden Sie sich von den Menschen draußen wünschen?

DGKP Ollinger: Ich würde mir von den Menschen mehr Hausverstand wünschen. Was man oft an Verleugnung, Masken-Verweigerung etcetera hört, tut einem schon weh, wenn man sieht, wie hier die Patienten um ihr Leben kämpfen. Ich habe in knapp 20 Jahren auf der Intensivstation keinen je an Grippe sterben gesehen, an COVID-19 schon.

OA Dr. Wimmer: Ich würde mir mehr Verständnis für die Gesamtsituation einer Pandemie wünschen. Die Menschen sollen sich einfach an drei banale Regeln halten: Masken tragen, Händehygiene und Abstand halten.

Tagesklinik Gänserndorf

Beim Verdacht an COVID-19 erkrankt zu sein, sollte man primär die Gesundheitshotline 1450 anrufen, anstatt die Tagesklinik aufzusuchen. Sollte sich der Verdacht erhärten, so organisiert 1450 dann eine Testung. Bei schweren Symptomen, wie Atemnot oder hohem Fieber, sollte der Patient entweder mit der Rettung oder mit einem Angehörigen ins Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf kommen.

Im Medizinischen Zentrum Gänserndorf werden weiterhin unfallchirurgische und allgemeinmedizinische Notfälle sowie onkologische Patienten behandelt. Primär ist jedoch der Hausarzt immer der erste Ansprechpartner. Unfallchirurgische Nachbehandlungen erfolgen nach telefonischer Vereinbarung.

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