Gerasdorf
Kleingärtner gegen Immobilien-Entwickler

- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Verkehrschaos statt Ruheoase: Kleingarten-Bewohner machen gegen Logisitkzentrum mobil.
GERASDORF. Der Kleingarten steht heutzutage für den Wunsch nach Ruhe und Beschaulichkeit im Trubel der Großstadt. Wem sein Balkon zu klein ist, der sehnt sich danach Pächter oder gar Eigentümer einer dieser trendigen Kleinode zu werden. Was als Selbstversorgungseinheiten gegen den Hunger der Arbeiterschaft gedacht war, zählt mittlerweile zu heißbegehrten Immobilien. Verständlich also, dass die Bewohner solcher Kleingartensiedlungen ihre Ruhe auch verteidigen.
Eine dieser ist die ÖBB Kleingartensiedlung. Sie liegt am Rande des 21. Bezirkes. Auf der einen Seite grenzt sie an die Deponie, an der anderen an Felder auf Gerasdorfer Gemeindegebiet. Eine zweite entstand auf niederösterreichischer Seite rund um den Schmatelkateich. Beide fühlen sich nun in ihrer Erholungsqualität von einem Immobilienprojekt bedroht, das auf dem Feld, an das beide Siedlungen grenzen, geplant ist.
Logistikpark
Im CT Park Vienna North plant die CTP Gamma GmbH einen Logistikpark mit 17 Einzeldocks von 2.200 bis 15.000 Quadratmetern. Zehn Hektar sind von den Immobilienentwicklern dafür ins Auge gefasst worden. Lkw-Ladungen sollen hier auf kleinere Transporter umgeladen werden. In den Projektunterlagen wird mit der hervorragenden Lage geworben: "DER CT Park Vienna North liegt in der Nähe der S 1, A 23, S 2 und B 8 und verfügt über eine gute Anbindung in die Nachbarländer und andere Teile Österreichs." Vier Straßenzüge, die man heute vor allem aus den Staunachrichten im ganzen Land kennt. Auch die an das Projektgebiet angeschlossenen Verkehrswege zu den höherrangigen Straßen sind bereits stark genutzt.
Widerstand
Gerasdorfs Bürgermeister ist über die derzeitige Projekteinreichung nicht glücklich. "Aus unserer Sicht sollte das redimensioniert werden", erklärt Alexander Vojta, der bereits in Gesprächen mit dem Projektwerber seine Wünsche dargelegt hat. Dass die Fläche als Betriebsgrund gewidmet ist, sei allerdings zu akzeptieren. "Bei der Betriebsgenehmigung wurde uns eine Nachfolgenutzung der Deponie versprochen. Jetzt ist es ein Logistikpark", ärgert sich der Ortschef, und weiter, "wenn die Pläne so bleiben, werden wir uns querlegen."
Am Montag, 20. November wird auf der Bezirkshauptmannschaft in Korneuburg über die Betriebsgenehmigung für das Projekt verhandelt.




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.