Malerei und die Beziehung zur Fotografie
K&K - Franz Kaindl und Peter Kenyeres - zwei Künstler aus dem Weinviertel
Der Maler, Grafiker und Mosaikkünstler Franz Kaindl - Vertreter einer gemäßigten abstrakten Kunst - ist 1932 in Waidhofen an der Thaya geboren, lebt und arbeitet aber seit Jahrzehnten in Gaweinstal und ist längst ein echter Weinviertler.
Peter Kenyeres Augenfacharzt und früherer Leiter der Augenabteilung im Landesklinikum Mistelbach ist seit seiner Jugend an bildender Kunst besonders interessiert und betätigt sich als bildmäßiger Fotograf.
Nun konnte Bgm. Alfred Pohl mit Kunst- und Kulturverein Obmann Klaus Frank die beiden Künstler „zur größten und wichtigsten Ausstellung des Jahres im Barockschlössl“ begrüßen.
„Kunst ist wichtig. Das wertet eine Stadt wie Mistelbach ganz besonders auf. Ohne Unterstützung der Gemeinde wäre diese Ausstellung nicht möglich“, bedankte sich Franz Schwelle beim Kulturausschuss.
Der Maler Kaindl
„Ich stehe um fünf Uhr auf, beginne um halbsechs zu malen und gehe so gegen zehn Uhr schlafen“, schmunzelt der akademischen Maler, dessen Tagesablauf sich am Sonntag nur durch den Kirchgang unterscheidet, „ich habe einige Bücher und an die 6000 Biographien geschrieben, aber ich konzentriere mich immer nur auf eine Arbeit. Ich habe ein gutes Gedächtnis und meine Bilder existieren zuerst im Kopf, ich muss sie nur mehr machen.“
Als Nachtportier und auf der Wiener Messe verdiente sich der vielseitig talentierte niederösterreichische Meister im 1500 m Lauf, während seines Studiums der Geschichte, Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Wien ein bisschen Geld. 1957 ließ sich der freischaffende Maler in Gaweinstal nieder, wo er 1962 die Pianistin Louise Wolfram heiratete und ein Atelierhaus baute. „Im Weinviertler gab es keine Klientel die Bilder kauften, deshalb war ich bereit, alles zu machen“, schmunzelte der 83jährige gut gelaunt.
Peter Kenyeres war Kaindls erster Augenarzt. Bald verband die beiden die Liebe zur Kunst.
Fotograf Peter Kenyeres
Die Schönheit der Weinviertler Landschaft und dörflicher Architekturen publizierte der Fotokünstler in der Schriftenreihe „Das Weinviertel“ mit „Kultur der Kellergasse“, „Weinviertel im Wandel“ oder „Ortsbild im Weinviertel“ sowie in den „Kulturnachrichten aus dem Weinviertel“. Seit den 90er Jahren beschäftigen ihn die Themen „Wasser und Spiegelungen“. Dabei geht es dem Bildersammler darum, wie weit sich die Malerei und Fotografie beeinflussen. „Ich bin ein visueller Typ und möchte meine Eindrücke der Malerei in meine Fotos hineinbringen.“
Zur Person Franz Kaindl:
An der Akademie der Bildenden Künste studierte er Malerei, Restaurierung und Bildhauerei.
Kaindl wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, war jahrzehntelang Mitgestalter des Kulturleben Niederösterreichs - ob als Präsident des Landesverbandes der Niederösterreichischen Kunstvereine, als Initiator und Leiter des Niederösterreichischen Dokumentationszentrums für Moderne Kunst in St. Pölten oder als Mitglied des NÖ Kultursenates. Neben seiner Aufgabe, die Interessen der Künstler gegenüber Bund und Land zu vertreten, veranstaltete er zahlreiche Kollektivausstellungen im In- und Ausland.
Der Vater von drei Kindern malte laut Werksverzeichnis bisher etwa 700 Ölbilder, 1500 bis 2000 Aquarelle, an die 4000 Aktzeichnungen und ebenso viele Pastelle, 200 Fresken, schaffte viele Mosaike, etwa 60 Großplastiken, erhielt mehr als 100 Großaufträge darunter ein Mosaik am Postamt und der Flügelaltar von Gänserndorf, malte ein Puppenspieleplakat, kann auf über 150 Einzelausstellungen im In- und Ausland verweisen und nahm an mehr als 1100 Ausstellungen im In- und Ausland bis in die USA und nach Japan teil.
Kunsthändler Karl Pallauf möchte von Kaindl „er ist ein typisch österreichischen Maler“, einen Buchkatalog mit allen seinen Werken herausbringen.
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