Baumschlägerungen bei Laa
Pappel wurde 200 Jahre
Aktivisten sind entsetzt: Alte Bäume verschwinden. Jetzt eine Pappel an der L 36 zwischen Laa und Wildendürnbach.
WILDENDÜRNBACH/LAA. 200 Jahre lang stand die Pappel am Wegesrand zwischen Laa und Wildendürnbach. Sie trotzte zwei Weltkriegen und zuletzt sogar einem Blitzeinschlag. Jetzt wurde sie gefällt. Sophie Piatti, Anneliese Schütz und Tina Kuttnig sind darüber zutiefst entsetzt: "Der Blitzeinschlag liegt eine Zeit zurück und der Baum hat sich augenscheinlich gut erfangen." Um die Bürger auf die Fällung der Bäume aufmerksam zu machen, errichteten sie ein Kreuz und mehrere Grabkerzen am Stamm der Pappel. "Manche werden das vielleicht als übertrieben bezeichnen, aber nach jahrelangem tatenlosen Zusehen, wollen wir die Gemeinden zu mehr Sensibilität und Umsicht mit unseren alten Baumbeständen bringen", ärgert sich Tina Kuttnig.
Die Gruppe sorgt sich um das Verschwinden immer mehr erhaltungswürdiger alter Bäume in der Region. Am Laaer "Seelenwanderweg" wurden zwei Eschen gefällt. "Auch hier war der Baumstamm der beiden gesund und diese Bäume an die 100 Jahre alt. Solche Bäume sind 'landmarks' und sehr wohl auch eine touristische Attraktion", ist Tina Kuttnig überzeugt.
Nichts zu machen
Seitens der Straßenmeisterei Wolkersdorf, von der das Fällen des Baumes beauftragt wurde, erklärt man die Notwendigkeit. "Nach dem Blitzschlag war die Rinde völlig aufgerissen; der Baum also irreparabel geschädigt", erklärt Nikola Kopitz.
Sie betreut mit ihrem Team 2.000 Kilometer Landstraße. "In letzter Zeit war auch immer wieder die Furcht vor Schadenersatzansprüchen und Wegehalterhaftungen ein treibendes Element für Fällungen. Vielfach wurde hier über „Angstschnitte“ berichtet. Umso wichtiger ist es hier Fachleute zur Beurteilung heranzuziehen, um überbordende Schnittmaßnahmen überflüssig werden zu lassen", stellt die Fachfrau fest.
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