Krankenhaus
Schlaganfall übersehen: Krankenhaus schickt Frau zweimal nach Hause
MISTELBACH (ks). Was die Frau 2019 bereits durchmachen musste, wünscht sich wirklich niemand. Am Neujahrstag schickte sie ihr Hausarzt mit der Rettung ins Landesklinikum Mistelbach. Dort wurde die Patientin nach einer Infusion wieder nach Hause entlassen.
Zwei Tage später kam die Frau wieder mit der Rettung ins Krankenhaus. Ein weiteres Mal wurde sie nach einer Infusion mit der Diagnose „verschleppte Migräne“ nach Hause geschickt.
Erst beim dritten Anlauf am 4. Jänner, als die Frau mit anhaltenden Beschwerden wieder per Rettung ins Krankenhaus kam, wurde ein Schlaganfall erkannt. Mit dem Hubschrauber wurde die Patientin ins Krankenhaus nach St. Pölten überstellt, wo sie operiert und in ein künstliches Koma versetzt wurde. In der Landeshauptstadt nimmt man auch an, dass die mit 1. Jänner einsetzende Übelkeit – die Patientin musste immer wieder erbrechen – vermutlich auf eine unerkannte Allergie gegen die verabreichten Infusionen zurückzuführen sei.
Alles korrekt
Im Landesklinikum weist man die Vorwürfe entschieden zurück: "Bei den ersten beiden Aufnahmen wurden bei der Patientin trotz intensiver Untersuchungen keine Schlaganfallsymptome festgestellt. Erst bei der Untersuchung am 4. Jänner kamen zusätzlich zu den Kopfschmerzen Anzeichen, die auf einen Schlaganfall hindeuteten." Die Patientin wurde an der Stroke Unit aufgenommen, eine engmaschige klinische Kontrolle des Wachheitszustandes sowie tägliche CCT-Kontrollen wurden angeordnet. In der Nacht von 4. auf 5. 1. verschlechterte sich der Zustand, sodass sie nach St. Pölten überstellt wurde.
"Dem Zurückführen der Übelkeit auf die Infusionen muss entschieden widersprochen werden, auch sind isolierte Kopfschmerzen kein Schlaganfallfrühzeichen. Außerdem ist zu bemerken, dass das eingesetzte Schmerzmittel in der Regel keine Übelkeit verursacht", entgegnet das Landesklinikum.
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