Weltfrauentag
Frauen an die Macht

- Weibliche Doppelspitze: Andrea Stöger-Wastell und Anna Steindl
- Foto: Stadtgemeinde Wolkersdorf
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
BEZRIK MISTELBACH. „Solange es mehr Bürgermeister, die Franz heißen, gibt als Frauen als Bürgermeister, so lange stimmt etwas nicht.“ So pointiert benennt Landesrätin Petra Bohuslav das Phänomen, dass es noch immer wenig Frauen in der Politik gibt. Die Gemeindepolitik ist da keine Ausnahme, nur ein Viertel der Sitze in den Gemeinderäten Niederösterreichs besetzen Frauen. Das zeigt eine Auswertung des Gemeindebundes. Grund genug, uns zu fragen: Wie sieht’s mit der Gleichberechtigung in der Politik im Bezirk Mistelbach aus.
5 Bürgermeisterinnen
Von den insgesamt 36 Chefsesseln in den Gemeinden des Bezirks werden fünf von Frauen besetzt. Mit knapp 14 Prozent rangiert der Bezirk an siebenter Stelle und somit im oberen Drittel des Landes. Vizebürgermeisterinnen gibt es nur in Wolkersdorf (Andrea Stöger-Wastell) und Gaweinstal (Birgit Boyer). In die Geschäftsführungen der Gemeinden haben es knapp 13 Prozent Frauen geschafft. Mehr als ein Viertel aller Gemeinderäte im Bezirk ist weiblich.
Doppel-Spitze
Wolkersdorf wird mit geballter Frauenpower regiert. Bürgermeisterin Anna Steindl schätzt ihre Stellvertreterin Andrea Stöger-Wastell als gute Ergänzung: "Ich komme aus der Landwirtschaft, die Vizebürgermeisterin deckt den wirtschaftlichen Bereich ab." Als Anna Steindl 2009 den Bürgermeisterinnen-Job übernahm war sie die einzige Frau als Ortschefin. "Das war aber kein großes Thema, weil ich die meisten Kollegen aus meiner beruflichen Laufbahn bei der Bezirkshauptmannschaft kannte", erzählt Steindl.
Die Neue
Doris Kellner wurde erst Ende Mai des letzten Jahres zur Bürgermeisterin gewählt. "Nach einer Startphase haben sich die Männer daran gewöhnt", blickt Kellner positiv in die Zukunft. Ihre Motivation, das Amt zu übernehmen, liegt darin, gerne mit Menschen zu tun zu haben. Dabei ist es nicht immer einfach, das Spannungsfeld zwischen den einzelnen Bedürfnissen der Bevölkerung in Einklang mit den Möglichkeiten der Gemeinde zu bringen. "Dafür braucht es Verständnis und Geduld."
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