Asylzentrum
UPDATE: Jugendliche werden aus Drasenhofen abgesiedelt

- Bauzaun mit Stacheldraht.
- Foto: Schingerling
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
DRASENHOFEN. Kaum eröffnet, wird es auch wieder geschlossen. Zumindest kurzfristig. Die Unterbringung der 20 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Umland von Drasenhofen wurde laut ORF online von der Kinder- und Jugendanwaltschaft Niederösterreich „aus jugendrechtlicher Sicht als nicht geeignet" definiert. Bis zur Herstellung dieses Zustandes werden die Jugendlichen wieder von Drasenhofen abgesiedelt.
Vorgeschichte
Es war eine politische Entscheidung, dass die Wahl auf Drasenhofen fiel. "Die Unterkunft Drasenhofen habe sich bereits in der Vergangenheit als geeignet erwiesen und bewährt", erklärt FPÖ Landesrat Gottfried Waldhäusl. Er initiierte die Unterbringung von maximal 20 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die bereits einen negativen Asylbescheid haben und in anderen Einrichtungen auffällig wurden, im Ort. Da die Rechtslage eine Abschiebung vor dem 18. Lebensjahr allerdings verbietet, müssen die Jugendlichen untergebracht werden.
Keine Schwerverbrecher
Bürgermeister Reinhard Künzl, der mit der Entscheidung für Drasenhofen wenig Freude hat, informierte die Bevölkerung: "Diese Jugendlichen sind keine Schwerverbrecher und sind auch nicht verurteilt, denn sonst würden sie in einem Jugendgefängnis sitzen."
Dennoch werden permanent vier Securitys und ein Hund im Asylquartier im Greko Gebäude sein. Die Jugendlichen müssen sich einer strengen Hausordnung unterwerfen. Selbst das Verlassen des Gebäudes soll ihnen nur in Begleitung eines Securitys gestattet sein.
Gefängnis
Der SPÖ-Vorsitzende Helmut Haupt findet die Unterbringung in "gefängnisähnlichen" Zuständen problematisch, zumal man den jungen Männern auch keine vernünftige Beschäftigung anbietet. Drasenhofen nahm während der großen Flüchtlingsbewegungen 2015/16 mehr Menschen als im Kontingent vorgesehen auf. Dennoch warnt der Sozialdemokrat vor Vorverurteilungen.




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