Stronsdorf
Abfallentsorger Berthold auf dem Weg in die Zukunft
80 Angestellte arbeiten bei dem Müllrecyclingunternehmen in Stronsdorf.
STRONSDORF. Längst beschäftigen sich Entsorgungsunternehmen nicht mehr lediglich mit dem Leeren von kleinen und großen Müllbehältern, wobei auch dies gekonnt sein will. So hat sich das Familienunternehmen Berthold in Stronsdorf in den vergangenen 50 Jahren vom ursprünglichen Beginn als Schrotthändler, kontinuierlich in der zweiten Generation zum modernen Müllrecyclingunternehmen entwickelt. Demgemäß war Stronsdorf eine der ersten Gemeinden, die seinerzeit Mülltonnen bekam, als von Entsorgung und Müllrecycling weithin noch keine große Rede war.
Beim Betriebsbesuch hat sich Landtagspräsident Karl Wilfing gemeinsam mit Abgeordneten. Manfred Schulz und Bürgermeisterin Karin Gepperth den Standort außerhalb von Stronsdorf angesehen. Dort wurde die Firma Berthold im Jahr 2021 mit dem Bau des neuen Firmengebäudes plötzlich sichtbar. Tochter Elisabeth Berthold hat mit Ehemann Roman Kreilberger und Bruder Ernst jun. die Firma von ihrem Vater Ernst sen. 2003 übernommen und ein modernes zukunftsorientiertes Unternehmen daraus gemacht. „Seit 2005 ist die Mitarbeiteranzahl stetig gestiegen. Wir legen bei unseren aktuell über 80 Mitarbeitenden unter anderem viel Wert auf ein gutes Betriebsklima und tun auch viel dafür“, so Geschäftsführerin Elisabeth Berthold. Für Landtagspräsident Karl Wilfing hat das Unternehmen eine sehr große Bedeutung für die Region, sowohl als Arbeitgeber als auch für die Abfallentsorgung. „Ich gratuliere Familie Berthold zu dieser Entwicklung und bin mir im höchsten Maße bewusst – auch anhand des Negativbeispiels der italienischen Hauptstadt Rom - wie wichtig eine funktionierende, verantwortungsvolle und umweltschonende Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung, auch für die nachfolgenden Generationen, ist. Nichtsdestotrotz ist jede/r Einzelne von uns mehr denn je dazu angehalten, schon beim Einkauf, Konsum und bei Neuanschaffungen auf die persönliche Abfallmenge zu achten“, so Wilfing.
9 Mio. Euro in den letzten 5 Jahren
Der Neubau wurde in Niedrigenergiebauweise mit den Baustoffen Beton, Holz und Glas realisiert und ist mit einer Holzhackgutheizung sowie einer 100 KWp PV-Anlage, welche den Kaltwassersatz speist, mit dem das Haus im Sommer gekühlt wird, ausgestattet. Das komplette Areal mit Recyclingpark, Komposterdenwerk, Container-Mulden, Müllabfuhr, Biomasse-Sektor, Straßenkehrung und Fäkalienabfuhr funktioniert energieeffizient und nachhaltig.
Über neun Millionen Euro wurden in den letzten fünf Jahren in das neue Betriebsgelände investiert: von der Errichtung des Kompostwerks, über Speicherbecken für Niederschlagswässer, Holzhackgutlagerhalle, Buntmetallhalle, das neue Bürogebäude mit Werkstatt für die LKWs inklusive Lager, Waschanlage und Wasseraufbereitung sowie Tankstelle, Mitarbeiterräumlichkeiten und Büros. Und da ist die Investition in den Fuhrpark noch nicht eingerechnet. Eine zukunftssichere Branche könnte man meinen. Doch: „Es gibt oft gesetzliche Änderungen, zusätzliche Vorschriften oder neue Leitlinien, diese haben unmittelbar Auswirkungen auf die Anschaffung anderer Geräte und unseren Workflow, man muss ständig am Ball und flexibel sein. Doch mit unseren vielen Geschäftsfeldern sind wir sehr breit und zukunftsfit aufgestellt“, so die Geschäftsführerin abschließend. Eines möchte die örtliche Bürgermeisterin Karin Gepperth noch zur besseren Verständlichkeit hinzufügen. „Die Betriebsanlage der Firma Berthold kann jedoch keinesfalls das in Diskussion befindliche Wertstoffsammelzentrum in der Region ersetzen.“
Berthold in Zahlen
Das Kerneinsatzgebiet der Müllabfuhr seitens Berthold findet in den Bezirken Mistelbach, Hollabrunn und Korneuburg, in 77 Gemeinden statt, dort werden insgesamt 100.000 Haushalte angefahren. Im Fuhrpark befinden sich unter anderem 20 Müllwägen, 12 Fahrzeuge für das Container- und Muldenservice und 4 Kehrmaschinen für die Straßenkehrung. 550.000 Klein-Behälter werden durchschnittlich pro Jahr von Berthold’s Müllbrummis ausgeleert und es passieren rund 7.000 Container- bzw. Muldenentleerungen im kommunalen Einsatz.
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