Die Dendrochronologie - oder: Wie uns uraltes Holz Blicke in die Vergangenheit gewährt

Mag. Dr. Franz Pieler,  wissenschaftlicher Leiter im MAMUZ Asparn/Zaya, erlaubt Einblicke in die Arbeit der Archäologen | Foto: Eva Gabriel
  • Mag. Dr. Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter im MAMUZ Asparn/Zaya, erlaubt Einblicke in die Arbeit der Archäologen
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Es ist ein ganz einfaches Prinzip, das da um 1900 entwickelt wurde: Die Breite der Jahresringe von Holz wird analysiert und anschließend verglichen. Damit können Holzobjekte letztendlich jahrgenau datiert werden.

Holzreste sind also wertvolle Informationsträger für die Archäologie. Altes, trockenes Dachstuhlholz ist genauso wertvoll wie die Reste von ehemaligen Brunnenkästen. Will man in die Urgeschichte zurückdatieren, wird das Holz aus Feuchtgebieten oder auch aus ehemaligen Salzstollen wie z.B. in Hallstatt, interessant.

Wie funktioniert diese Methode nun, die in der Praxis eher schwer durchführbar ist?
Je nach Baumart und Gegend bilden sich die Jahresringe der Bäume durch Umwelteinflüssen breiter oder schmäler aus, die Wachstumsperiode liefert dabei breitere Ringe als die Ruhezeiten im Winter. Verschiedene Baumarten kommen mit unterschiedlichen Witterungsbedingungen besser oder schlechter zurecht, somit können bei Messungen nur die Jahresringe der gleichen Baumart miteinander verglichen und Abfolgen, Chronologien, erstellt werden. Verschiedene Holzarten (Lärche, Kiefer, Tanne, Eiche....) aus verschiedenen Gegenden wie das nördliche oder südliche Alpenvorland, Ostösterreich usw. liefern gleiche Abfolgen, wobei immer mit einem lebenden Baum begonnen wird und von diesem ausgehend in die Vergangenheit verglichen wird. Mindstens 30 Jahresringe müssen übereinstimmen, so lange müssen die untersuchten Bäume gleichzeitig gelebt haben, damit sie für die Wissenschaft relevant sind. "Nachdem Eichen ja einige Jahrhunderte stehen können, ist es nicht weiter verwunderlich, dass gerade die Chronologie der "Süddeutschen Eiche" lückenlos bis in die Jungsteinzeit gelegt werden kann. So sind Gebäudedatierungen anhand der verwendeten Eichenhölzer eindeutig möglich", wie Dr. Pieler, wissenschaftlicher Leiter im MAMUZ Asparn erklärt.
Alte Baumbestände sind also Voraussetzung für eine Weiterführung der Chronologie in die Vergangenheit, was mit trockenem Holz bis ins 12 Jh. möglich ist. Will man weiter zurückgehen, ist man auf Holz, das im Wasser konserviert wurde, angewiesen. Bei nachweisbaren Rindenanteilen am Holz ist sogar das genaue Jahr der Schlägerung feststellbar.

Holzrecycling schlägt der Wissenschaft ein Schnippchen

"Bis ins Mittelalter wurde frisch geschlagenes Holz zum Bauen verwendet, allerdings gibt es auch den so genannten Altholzeffekt", räumt Dr. Pieler ein. Dabei wurde altes, bereits einmal verbautes Holz immer wieder verwendet und so kommt es gelegentlich auch zu gravierenden Ausreißern in der Altersbestimmung von Gebäuden.

Wollen Sie mehr zu diesem Thema wissen? Dann auf ins Forscherlabor im MAMUZ  Asparn!

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