Zu wenig Personen für Asylantenheim
Auf Grund der massiven Bürgerproteste senkte das Büro von LR Elisabeth Kaufmann-Bruckberger die maximale Zahl der aufzunehmenden Asylanten auf 15 Personen.
BERNHARDSTHAL. Wie in unserer Ausgabe vom 11. März berichtet, gingen wegen eines geplanten Asylantenheims in der Gemeinde die Wogen hoch. Unmittelbar nach einer aufgeheizten Info-Veranstaltung im Gasthaus Donis am 4. März, bildete sich spontan eine private Bürgerinitiative, die sofort eine Unterschriftenaktion gegen das geplante Asylantenheim startete. Innerhalb von zwei Tagen wurde die Unterschriftenliste von mehr als 80 % der Bernhardsthaler Bevölkerung unterfertigt. In Summe leisteten in Bernhardsthal 607 Personen ihre Unterschriften, 176 aus Reintal und Katzelsdorf kamen noch hinzu.
Da es sich um eine private Liegenschaft handelt, die als Flüchtlingsquartier zu Verfügung steht, haben weder der Bürgermeister, noch der Gemeinderat, der einstimmig dagegen stimmte, eine rechtliche Handhabe.
Mit Unterschriften nach St. Pölten
Auf Grund der Dringlichkeit wurden am Donnerstag, den 12. März, die insgesamt 783 Unterschriften von zwei Vertretern der Bürgerinitiative "So nicht" und von Bürgermeister Alfred Ertl im Büro von Landeshauptmann Erwin Pröll sowie bei der zuständigen Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team NÖ) persönlich abgegeben. Bei der Übergabe der Unterschriften wies die Abordnung nochmals eindringlich auf die emotionsgeladene Stimmung in Bernhardsthal hin, um eine für die Gemeinde positive Lösung zu erwirken.
Beschränkung auf 15 Asylanten
Die Reaktion aus dem Büro Kaufmann-Bruckberger erreichte Bürgermeister Ertl bereits einen Tag später. Büroleiter Hermann Priller teilte dem Ortschef mit, dass maximal 15 Asylanten in Bernhardsthal im Haus von Frau Janka untergebracht werden sollen.
Rückzieher von SLC-Asylcare
Mit Datum vom Dienstag, dem 17. März wurde seitens der SLC-Asylcare Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH dem Bürgermeister mitgeteilt, dass für die Firma Eder das Betreiben eines Asylantenquartiers mit einer Belegung von 15 Personen wirtschaftlich nicht möglich ist. Mit dieser geringen Personenanzahl sei eine Vorort-Betreuung nicht durchführbar. Die Asylwerber seien daher auf sich allein gestellt. Des Weiteren wird der mögliche Wegfall des Nahversorgers als Grund angeführt.
Bitterer Beigeschmack
Letzten Samstag wurden von der Bürgerinitiative "So nicht" vier Transparente mit der Aufschrift: "Asylheim Bernhardsthal Nein Danke" aufgestellt. Als am Montag in den frühen Morgenstunden die Transparente mit Hakenkreuzen besprüht vorgefunden worden waren, hat die Initiative die Transparente sofort wieder beseitigt. Eine Anzeige gegen Unbekannt liegt bei der Polizeiinspektion Bernhardsthal auf.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.