Bezirk Mödling
Das Fest sorgt auch für jede Menge Abfall

Wie es nicht aussehen sollte: Ein Blick in die Restmülltonne. | Foto: GVA Mödling
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Rund 500 Kilo Müll produziert jeder Niederösterreicher im Jahr. Gut 60 Prozent davon werden getrennt entsorgt.

BEZIRK MÖDLING. Die alte und kaputte Rodel aus dem Keller landet am Sperrmüll, die Reste vom Gemüsegröstl in der Biotonne und den alten Fernseher, der seinen Geist aufgegeben hat, bringt man ins Wertstoffsammelzentrum. Jährlich produziert jeder Melker 160,4 Kilo Restmüll im Jahr. Dass darin manchmal, trotz aller guten Vorsätze, auch Lebensmittel oder Wertstoffe landen, schmerzt die Experten.

Blick in die Tonne

Dass in NÖ und im Bezirk Mödling grundsätzlich gut getrennt wird, bestätigt auch Daniela Jordan, Expertin für Abfallberatung beim GVA Mödling. Niederösterreich liegt beim Recycling von Verpackungsabfällen mit rund 63 Prozent bereits auf Kurs, das EU-Ziel von 65 Prozent zu erreichen, bis 2030 soll die Quote auf 70 Prozent steigen. Dennoch landen weiterhin große Mengen im falschen Behälter. „Unsere Restmüllanalysen zeigen, dass tonnenweise wertvolle Ressourcen dort verloren gehen, die eigentlich recycelt werden sollten“, erklärt Jordan. Besonders erschreckend: „Leider landen in NÖ auch über 35.000 Tonnen Lebensmittel im Restmüll. 21 kg an vermeidbaren Lebensmitteln wirft jede und jeder von uns jährlich zu Hause in den Restmüll.“ Das belegt die aktuelle NÖ-Restmüllanalyse 2025.

Auch jede Menge Lebensmittel finden sich regelmäßig im Restmüll. | Foto: GVA Mödling
  • Auch jede Menge Lebensmittel finden sich regelmäßig im Restmüll.
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Weihnachten lässt Müllberge wachsen

Rund um Weihnachten und Silvester steigt das Abfallaufkommen im gesamten Bezirk spürbar, in Österreich im Schnitt um bis zu 20 Prozent. Vor allem Altpapier durch Geschenkverpackungen, Werbematerial und umfangreiche Magazine, aber auch Restmüll durch nicht recycelbares Geschenkpapier, defekten Christbaumschmuck oder zusätzliche Verpackungen sorgen für volle Tonnen. Auch Lebensmittelabfälle nehmen zu. „Die Altstoffsammelinseln gehen rund um die Feiertage meist über, da zu diesen Anlässen die Bevölkerung große Mengen auf einmal entsorgt“, so Jordan. Die Entsorgungsbetriebe arbeiten in dieser Zeit unter Hochdruck. Um Engpässe zu vermeiden, appelliert sie an die Bevölkerung, Kartons flach zusammenzulegen oder gleich zu den Altstoffsammelzentren zu bringen.

Mehr Lebensmittel im Müll

Auch, dass rund um Weihnachten mehr Essbares weggeworfen wird, kann die Expertin bestätigen: „Die Festtage führen immer zu vermehrter Lebensmittelverschwendung. Es wird meist zu viel eingekauft und gekocht, um für die Feiertage und unerwartete Besuche gerüstet zu sein.“ Viele dieser Lebensmittel würden, obwohl sie eingefroren oder verwertet werden könnten, im Restmüll landen. Der GVA rät daher zu mehr Planung: Vorräte vor dem Einkauf prüfen, Mengen realistisch kalkulieren und Sonderangebote nicht blindlings nutzen. Jordan empfiehlt außerdem, Obst und Gemüse unverpackt zu kaufen, um die Menge besser kontrollieren zu können und so später weniger entsorgen zu müssen.

Pfandsystem entlastet den Gelben Sack

2025 brachte mit der Einführung des Kunststoff- und Dosenpfands auch eine Neuerung, an die sich viele erst gewöhnen mussten. Nach knapp einem Jahr zeigt sich: 
PET-Flaschen und Aludosen werden zunehmend im Handel zurückgegeben, wodurch diese Materialien im Verwertungskreislauf gehalten werden können. Und: "Da diese bepfandeten Verpackungen aus dem Gelben Sack wegfallen, gibt es mehr Platz für die restlichen Leicht- und Metallverpackungen, die weiterhin dort entsorgt werden", so Jordan.

Zur Sache: Müll in NÖ

521 Kilo Müll schmeißen die Niederösterreicher pro Kopf und Jahr in die Tonne. 66 Prozent davon, genauer 345 Kilo, werden getrennt gesammelt. Über 95 Prozent des kommunal gesammelten Rest- und Sperrmülls werden in Zwentendorf/Dürnrohr und Zistersdorf thermisch verwertet.

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