Sonnwendfeuer

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Zu einer privaten Sonnwendfeier trafen sich Freunde, Verwandte und Bekannte bei der Ried Goldköpfl um mit Familie Otmar Schnitzer die Sommersonnenwende traditionsmäßig zu feiern.

Bei lauer Sommertemperatur wurde der Sonnenuntergang abgewartet, danach wurde das Sonnwendfeuer entzündet.

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Die Sommersonnenwende hatte in allen Kulturen und Zeiten eine besondere Bedeutung und wurde auch entsprechend rituell gefeiert. Der Brauch, Feuer anzuzünden, reicht sogar weit in die Antike. Dieser heidnische Brauch der kultischen Sommerfeuer wurde – wie vieles andere – im Zuge der Christianisierung schließlich übernommen und mit einer neuen Bedeutung in die neue monotheistische Religion integriert. Die Kirche scheiterte im Mittelalter daran, dem heidnisch verwurzelten Treiben und dem Abbrennen der rituellen Feuer erfolgreich ein Ende zu setzen, obwohl sie vehement dagegen ankämpfte. Der Brauch hielt sich dennoch hartnäckig, weshalb etwa im 13. Jahrhundert eine pragmatische Vorgangsweise gewählt wurde. Statt eines Verbots erklärte man kurzerhand den 24. Juni zum Festtag von Johannes dem Täufer, und mit den "Johannisfeuern" wurde dem heidnischen Treiben einfach eine christliche Bedeutung aufgesetzt.
Über die Wurzeln der bis heute in vielen Ländern Europas verbreiteten Sonnwendfeiern gibt es viele Theorien, aber wenige gesicherte Erkenntnisse. Am weitesten verbreitet unter Forschern ist die Meinung, dass archaische Sonnenkulte von Kelten, Slawen und Germanen es hier bis in die Gegenwart geschafft haben. Das Feuer übte immer schon eine große Faszination auf die Menschen aus und hatte wichtige kultische Bedeutung in fast jeder Religion. Feuerrituale finden sich in nahezu allen Kulturen und Epochen. Dem Feuer und Rauch kommt dabei eine schützende und auch reinigende Bedeutung zu. Aber auch als Orakel erfüllt es seinen Zweck, zum Beispiel in der Deutung des Funkenflugs.
Nach wie vor gibt es bei vielen Sonnwendfeuern auch noch den doch recht gruseligen Brauch, dass auf dem errichteten "Scheiterhaufen" Strohpuppen, sprich "Hexen", mitverbrannt werden. Die Bedeutung dahinter, das "Böse" mit Flammen zu vernichten, mag man als spektakulären Teil eines uralten Brauchs sehen. Die Erinnerung an eines der düstersten Kapitel in der Geschichte des Christentums, die Zeit der Hexenprozesse, Folterungen und Verbrennungen, die hierbei aber durchaus mitschwingt, verleiht diesem Treiben doch einen sehr düsteren und gruseligen Charakter. Ebenso auch die Tatsache, dass in der Zeit des Dritten Reichs das Sonnwendfeuer zum höchsten Kultfest des altgermanischen Sonnenmythos hochstilisiert wurde und man dem alten Kult, ungeachtet dessen, dass er kein germanisches Alleinstellungsmerkmal besitzt, einfach eine ideologisch braune Kappe übergestülpt hat.
Erste Aufzeichnungen und Belege der modernen Ge- schichtsschreibung für das Sonnwendfeuer datieren übrigens aus dem Mittelalter, wenngleich auch tragischerer Natur: So brannte 1090 das Benediktinerkloster in Lorchnach einer "Panne" beim Sonnwendfeuer ab.

(Quelle: Bauern Zeitung 2014 ©)

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