Bleigießen mit dem Bezirksvorsteher: Was 2017 kommt
Das Sophienspital soll verkauft werden, Thomas Blimlinger will dort Bildungseinrichtungen sehen.
NEUBAU. Darf man als grüner Bezirksvorsteher überhaupt Blei gießen? Immerhin handelt es sich dabei um ein umweltschädigendes Schwermetall. "Natürlich, ich bin doch kein Moralist!", beantwortet Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger die Frage und sucht sich seine Bleifigur aus: die Sonne. Auch ein Feuerzeug ist schnell zur Hand, obwohl Blimlinger das Rauchen schon vor Jahren aufgegeben hat – aber man weiß ja nie, wer spontan zum Bleigießen vorbeikommt.
Nachdem die Figur schnell geschmolzen ist, schmeißt der Bezirksvorsteher die flüssige Masse mit viel Schwung in das bereitgestellte Wasser. Als er sein Ergebnis herausfischt, ist ihm sofort klar, was das ist: "Ein Schiff!" Nur, was macht man mit einem Schiff am Neubau? Wirkliches Gewässer gibt es ja keines. "Ich hätte da schon eine Idee. Wir verbannen die Autos und fluten die Neustiftgasse, dann kann man von oben nach unten mit Schiffen hinunterfahren. Gondoliere wie in Venedig wären noch schön."
Ja, beim Bleigießen darf schon mal gescherzt werden, auch wenn der Bezirksvorsteher doch noch einmal kurz überlegt, ob das auch wirklich in der Zeitung stehen sollte. Dass er das nicht ernst meint, ist klar, auch wenn die Neustiftgasse – ganz im Ernst – durchaus frischen Wind gebrauchen könnte. Das weiß auch Blimlinger: "Zugegebenermaßen ist es bei dieser Straße nicht ganz leicht, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, weil es nun mal eine Straße mit viel Verkehr ist." Aber kleine Schritte wurden im Jahr 2016 dennoch gesetzt: So wurde stellenweise der Gehsteig verbreitert und Bäume gepflanzt.
Bildung im Bezirk
Was steht nun für 2017 am Programm? Eine Sache, die den Bezirk jedenfalls beschäftigen wird, ist das Sophienspital. Der Wiener Krankenanstaltenverbund will das Gebäude verkaufen und "der Bezirk ist interessiert daran, dass in unserem Sinne gestaltet wird", so Blimlinger. Das heißt im konkreten Fall, dass man sich dafür einsetzen wird, dass dort Bildungseinrichtungen untergebracht werden sollen. Denn am Neubau sind Jahr für Jahr die Kindergartenplätze knapp. "Wir haben es bisher jedes Jahr noch gerade so geschafft, aber wir werden in den kommenden Jahren mehr Kindergartenplätze brauchen." Das ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass auch am Neubau immer mehr Kinder leben.
Josef-Strauss-Park wird neu gestaltet
Ein anderes Projekt, das die Kinder besonders, aber auch die erwachsenen Neubauer freuen wird, ist die Umgestaltung des Josef-Strauss-Parks. Hier wird im Jahr 2017 mit der Planung begonnen, Schulen und Anrainer sollen einbezogen werden. Baubeginn ist frühestens im Herbst. Neujahrsvorsätze hat Blimlinger keine bestimmten, auch wenn er den "Sinn" des Jahresendes bzw. des Jahresbeginns durchaus darin sieht, zu reflektieren, was war, und sich zu überlegen, was im neuen Jahr besser laufen könnte. "Man nimmt sich natürlich immer vor, manche Dinge ein bisschen gelassener zu sehen – das kann nie schaden."
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