Konditorei Frömmel´s
Der süßeste Beruf der Welt
Warum die Wiener Konditoren Weltruf genießen und was alles dahinter steckt, verrät Markus Frömmel.
NEUBAU. Konditormeister Markus Frömmel übernahm die Filiale seiner Eltern in der Zieglergasse 70. 1967 wurde die Konditorei Frömmel’s eröffnet. Das besondere an diesem süßen Betrieb ist, dass der Vater von Markus Frömmel Lehrlingswart für angehende Konditoren war.
"Er hat auch jenen Vorbereitungskurs für die Gesellenprüfung eingeführt, der bis heute von fast allen Lehrlingen besucht wird und in drei Tagen Kenntnisse in sämtlichen Prüfungsaufgaben vermittelt", verrät Frömmel. Dazu gehören Aufgaben wie Eis- und Bonbonerzeugung, Torten glasieren und andere Fertigkeiten.
Konditorei mit Erfolg
Frömmel selbst bildet jeweils drei Jahrgänge von Lehrlingen aus, also vom Anfänger bis zum angehenden Gesellen. Das Ergebnis sind zahlreiche Frömmel-Abgänger, die als Konditoren und Patissiers Karriere gemacht haben, auch international. "Unsere Wiener Mehlspeisen und Spezialitäten genießen ja Weltruf", erklärt der Konditormeister und ergänzt: "Das verdanken wir den Kronländern der K&K Monarchie und findigen Konditoren, die etwa zum Wiener Kongress mit der Sachertorte einen Welt-hit landeten: Eine Torte, die man auch in der Kutsche bis ins Ausland transportieren konnte."
Eine Cremetorte wäre dabei schnell verdorben. "Waren noch vor 35 Jahren hauptsächlich Männer Konditoren, gibt es heute mehr Mädchen und Frauen, die diesen Beruf erlernen wollen", so Frömmel.
Genauigkeit und Kreativität
Kreativität und Fingerspitzengefühl, Geschicklichkeit bei der Handhabung von Messer und Küchengeräten sowie Leidenschaft für das Backen und Formen seien zwar wichtig, doch noch mehr die Genauigkeit. Wer dann die handwerklichen Grundbegriffe beherrscht, dem eröffnet sich auch die ganze Welt der Kreativität.
Die Lehre dauert drei Jahre, im ersten Jahr sind zweimal die Woche Berufsschule Pflicht, im zweiten und dritten Jahr einmal pro Woche. Arbeitsbeginn ist bei Frömmel’s um sechs Uhr. "Am Anfang ist es natürlich bitter, wenn um fünf der Wecker läutet. Man gewöhnt sich aber schnell daran", lacht Konditorlehrling Tanja, für die gerade das dritte Lehrjahr in der Konditorei Frömmel’s begonnen hat. "Bewerbungen sollten so früh wie möglich abgeschickt werden. Vor allem in den großen Betrieben entscheidet sich schon im Oktober/November des Vorjahres, wer im September darauf anfangen darf", rät Frömmel.
Als bei Tanja nach dem Vorstellungsgespräch und einem praktischen Probetag feststand, dass sie bei Frömmel’s ihren Traumberuf erlernen kann, war sie "total glücklich". Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Genauigkeit, die man für das Konditorhandwerk braucht, liegt ihr genauso wie das kreative Arbeiten mit Marzipan und Zuckerguss für Hochzeits- und Geburtstagstorten.
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