Ein Wochenende als Nonne
Drei Tage unter 40 Klosterschwestern: bz-Reporterin Andrea Hörtenhuber hat den Selbstversuch gewagt.
(ah). Verzicht auf Fleisch und Alkohol war gestern, jetzt ist mentale Diät angesagt: Beim „Kloster auf Zeit“ kann man in der 180 Jahre alten Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul ein Wochenende lang Alltag gegen Ruhe und Einkehr eintauschen.
Morgenstund’ hat ...
Um 5.30 Uhr beginnt der Tag in der Gumpendorfer Straße 108 mit einem Gebet. „Es geht aber auch christlicher, manche beten erst um acht“, meint Schwester Maria Michaela, die die ausschließlich weiblichen Klostergäste betreut.
Bei der anschließenden halbstündigen Messe spielt Schwester Maria Michaela das Morgenlob auf der Orgel, danach gibt es Frühstück – vom eigentlichen Fasten keine Spur.
Am Vormittag wird meditiert, im Garten oder im eigenen Zimmer in der „Kana“, dem Gästebereich im Kloster. Bett und Tisch aus Holz, ein Waschbecken, einen Perserteppich und eine goldene Leselampe – mehr braucht’s dort nicht zur inneren Einkehr.
Beten und arbeiten
Das Prozedere zwischen Mittagessen und Abendjause ist ähnlich: meditieren, beten oder, frei nach dem Motto„ora et labora“, im Kloster mitarbeiten und bei der Obdachlosen-Speisung im VinzenzGwölb helfen.
Nach einem Wochenende im „Kraftkegel“ des Klosters, wie Schwester Maria Michaela es ausdrückt, ist man kein besserer Mensch. „Bei uns wird halt auch nur mit Wasser gekocht“, meint die Ordensschwester. Aber Altes zumindest für eine Zeit lang abzuschütteln, ist gut für Herz und Verstand.
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