Karl Boubal
Zweite Chance für Elektrogeräte
Karl Boubal repariert am Neubau mit Freude Elektrogeräte, die sonst weggeschmissen werden.
NEUBAU. Eigentlich wollte er Tischler werden – doch wie es der Zufall so wollte, kam es ganz anders als geplant. Karl Boubal ist leidenschaftlicher Elektromechaniker in der Neubaugasse 45. Als Karl Boubal einen Bekannten besuchte, fiel ihm dessen Vater auf, der an einem Tisch Kupferspulen wickelte, Elektrogeräte reparierte und so manchen Motor wieder zum Laufen brachte.
"Ich war sofort begeistert und sah mich schon in einer Elektrowerkstatt an der Werkbank stehen, um den verschiedensten Dingen wieder Leben einzuhauchen. Einfach Sachen wieder in Gang setzen: Das war, was ich wollte", erzählt Boubal gedankenversunken.
Ein wahrer Meister
1964 war es nicht schwer, eine Lehrstelle zu finden und nach kurzer Zeit begann er schon mit der Ausbildung als Elektromechaniker, schloss diese erfolgreich ab. Nach ein paar Jahren als Geselle absolvierte er schließlich die Meisterprüfung. Und zwar im selben Unternehmen in der Neubaugasse 45, wo er heute noch – nach über 50 Jahren – seiner Leidenschaft nachgeht.
Als sein damaliger Chef in den 1980er-Jahren den Betrieb schließen wollte und einen Nachfolger suchte, war es für Karl Boubal ganz klar, dass er die Werkstätte übernehmen wollte. Das alte Kellergewölbe mit seinen unzähligen, teils schon antiken Prüfgeräten, Schalttafeln und Werkbänken war ihm ans Herz gewachsen. Fortan führte er die Werkstatt als Einmannbetrieb, denn kaum jemand hatte die Ambition, sich in den kühlen, dunklen Räumlichkeiten seine Brötchen zu verdienen.
Doch kein Endgerät
Ganz anders als der mittlerweile 70-Jährige, der auch noch nach einem halben Jahrhundert die Dinge wieder zum Laufen bringt, die sonst in irgendeiner Mülltonne landen würden. Toaster, Staubsauger oder Küchenmaschinen aller Marken: Einfach alles, was sich in Haushalten so ansammelt und irgendwann seinen Geist aufgegeben hat, erweckt er wieder zum Leben. "
Teilweise gibt es keine Ersatzteile mehr, aber aus meinem Fundus, der zum Teil sogar von Flohmärkten und Altwarenläden stammt, bekomme ich es immer wieder hin, die Lieblingsstücke zum Laufen zu bringen", erklärt Boubal mit Begeisterung.
Er ist ein Meister im Improvisieren und seit einiger Zeit auch mit dem Wiener Reparaturnetzwerk verbunden, welches ihn immer wieder an Kunden vermittelt, denen ihre in die Jahre gekommenen Geräte zu schade zum Wegwerfen sind.
Selten kommt es vor, dass er keine Lösung findet, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit schafft er es immer wieder kleine Wunder zu vollbringen, woran sich so manche Reparaturwerkstätten wahrscheinlich die Zähne ausbeißen würden. Wer seinen Elektrogeräten eine zweite Chance geben will, erreicht den Elektromeister am besten unter 01/52 32 365.
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