Sarah Morris. Falls Never Breaks
Die Kunsthalle Wien widmet mit Falls Never Breaks der US-amerikanischen Künstlerin Sarah Morris (*1967) eine Einzelschau. Morris, die international für ihre farbintensiven, abstraktgeometrischen Gemälde und ihr filmisches Werk bekannt ist, präsentiert in Wien ihren neuesten Film Strange Magic (2014) in einer raumgreifenden Installation. An fünf Filmabenden werden neun weitere Filme von Sarah Morris gezeigt, die einen umfassenden Einblick in Psychologie, Architektur und Ästhetik des urbanen Raumes globaler Metropolen bieten. In Strange Magic bilden Mode, Parfum, Champagner und Star-Architektur in Glas und Stahl ein Konglomerat, in dem sich das Konzept von und Begehren nach Luxus spiegelt. Der Film wurde anlässlich der Eröffnung der von Frank Gehry gestalteten Foundation Louis Vuitton in Paris in Auftrag gegeben und setzt sich mit dem Imperium des Branchenführers der Luxusindustrie LVHM auseinander. Sinnbildlich wird dabei das Lebensgefühl der Stadt Paris sowie eine klischeehafte Vorstellung des „Französischen“ visualisiert. Morris dokumentiert diese sehr realen Mechanismen kommerzieller Wunscherzeugung ebenso wie sie diese in der scheinbaren Affirmation kritisiert: die verführerischen Bilder, die sie kreiert, täuschen nicht wirklich über die Leere hinweg, die hinter ihnen liegt. Die auf Bildern basierende Fantasie eines luxuriösen Lebens erfährt im Film Strange Magic eine visuelle Rückkoppelung an eine reale Produktionskette, die als solche nicht unbedingt glamourös ist. Das macht Morris zu einer subtilen Systemkritikerin
im klassischen Sinne.
Kurator: Nicolaus Schafhausen
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