Nina Martin bringt den Stepptanz nach Wien
Der "Tap Dance" ist Rhythmus, Sport und Körpereinsatz pur: Mit jeder Bewegung wird man selbst zum Musikinstrument.
MARIAHILF/NEUBAU. "Der Stepptanz, auch Rhythm Tap genannt, ist eine wundervolle Kunst, die viele Disziplinen wie Sport, Tanz, Musik, Theater, Stärkung der Muskelkraft und Koordination kombiniert. Es geht nicht darum, ein zweiter Fred Astaire zu werden, sondern Schritt für Schritt den Spaß an der Bewegung und der eigenen Musikalität zu entwickeln", erklärt Nina Martin.
Erfolgserlebnisse würden sich ganz schnell einstellen. "Es ist möglich, ein Sportler, Tänzer und Musiker in einer Person zu sein. Stepptanz passt in jede Altersgruppe, jede Lebenslage und kann auf kleinstem Raum daheim geübt werden." Das Können steigere sich dann mit der täglichen Übung. "Unser Körper ist dabei unser Musikinstrument. Und das muss man wie jedes andere spielen, um ein Virtuose zu werden!"
Von der Pantomime zum Tanzen
Nina Martin kam 1980 im Waldviertler Heidenreichstein als jüngste von dir Schwestern auf die Welt und spielte dort schon mit Fünf in der ortsansässigen Amateurgruppe Theater. "Mein größtes Glück war es, im Restaurant meiner Eltern die Leute mit kleinen Parodien zu unterhalten", erzählt sie. Ein Talent, das ihre Eltern nicht nur erkannten, sondern auch förderten. "Natürlich wollte ich Pantomime studieren. Also ging ich in die alte Heimat meines Vaters, der 1968 aus Tschechien nach Österreich gekommen war. Leider nicht wirklich mit Tschechisch als zweiter Sprache ausgestattet, eher mit einem 'Kuchl-Böhmisch', " lacht sie. Dort habe die Pantomime lange Tradition, entstanden als eine Art Untergrundbewegung, eine Ausdrucksmöglichkeit für künstlerische Freiheit und Protest ohne Worte während des kommunistischen Regimes.
An der Akademie Múzických Umĕní in Prag studierte sie bei Boris Hybner nonverbales und komödiantischen Theater und schloss ihr Studium 2011 mit einem – weltweit einzigartigen – Doktortitel ab. Fixer Bestandteil der Ausbildung: Die Kunst des Tanzens, vor allem Stepptanz, der auch in ihren Pantomimeprogammen nie fehlen darf . "Ich tourte danach mit einem Solo-Pantomime-Programm durch Europa und Asien und startete meine One Woman Show 'The Pleasure is Mime' unter der Regie von Edward Rozinsky am Colony Theater in Miami Beach, Florida." Sie begann in Miami bei einer der größten Jazz Dance Koryphäen der Welt, Catherine Kramer, zu studieren. Ganz in der Tradition eines Sammy Davis Junior, den sie grenzenlos bewundert, als Mensch und Künstler.
Zurück nach sieben Jahren
"Ich habe dann in Miami selbst eine Privatschule für nonverbales Theater gegründet und am Miami Dade College und der University of Miami unterrichtet", erzählt Nina Martin. In Miami lernte sie auch ihren späteren Mann kennen. "Über LinkedIn", lacht sie. "Ich suchte einen Gitarristen als Begleitung für meine Solo-Programme."
Aus der Zusammenarbeit wurde Liebe, die beiden heirateten und übersiedelten letzten Sommer nach Wien, in den sechsten Bezirk. "Wir waren im Frühjahr kurz auf Besuch hier und mein Mann sagte: Hier könnte ich leben! Und ich wollte ohnehin zurück mit der Mission, Pantomime und Stepptanz in Wien bekannter zu machen."
Im September gründeten sie die Martin Music & Mime-Schule. Jetzt starten die ersten Kurse für jedermann im 6. und 7. Bezirk, auch ohne Vorkenntnisse. Einsteigen kann man jederzeit auch an einem Folgetermin.
Zur Sache: Martin Music & Mime
"Einführung in den Stepptanz – Grundschritte"
an jedem zweiten Dienstag:
Tanzstudio Margit Manhardt
Neubaugasse 38, 1070 Wien
16. und 30. Jänner, 13. und 27. Februar, 13. und 27. März von 19.00 – 20.30 Uhr
an jedem zweiten Mittwoch:
Vienna Konservatorium
Mariahilfer Straße 51, 1060 Wien
10. und 24. Jänner, 7. und 21. Februar, 7. und 21. März von 18.00 – 19.30 Uhr
Info und Anmeldung auf: www.ninamartinpantomime.com
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