Post nicht das Gelbe vom Ei

- Die Postpartnerschaft klappt nicht überall.
- Foto: Huss
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Die Post AG sucht Partner. Diese sollen die aufgelassenen Postämter ersetzen. Während der Postfuchs Partner sucht, sind bestehende Partner wütend, weil ihre Postpartnerstelle nämlich mehr kostet als man herausbekommt.
TUX, TERFENS, STRASS. Hermann Erler, Obmann des Tourismusverbandes Tux-Finkenberg, legt sich keine Zurückhaltung auf. „Die Provisionen sind so knapp bemessen, dass man kaum kostendeckend arbeiten kann“, kritisiert er. Das Büro des Tourismuverbandes wickelte als Postpartner zum Beispiel im Dezember 2009 etwa 17.000 Briefsendungen ab. „Dafür erhielten wir 187 Euro Provision, macht 1,10 Euro pro 100 Stück“, rechnet er vor.
Jene Mitarbeiter, welche die Postagenden übernehmen, müssen geschult werden. „Die Schulungen gehen auf Kosten des Betriebes“, stellt Erler fest. Seine Kritik richtet sich vor allem gegen die Post als Organisation. Die Schulungstermine waren schon eingeteilt, bevor er wusste, welche Öffnungszeiten sein würden. „Nur am Rande: Am Weltspartag hatten wir nicht einmal die Schlüssel, um die Sparbüchsen der Kinder öffnen zu können“, erinnert er sich. Dann legt er nach: „Es gibt zwar eine helpline, aber bis man die Auskunft hat, dauert es. Da mag sich die Post etwas einfallen lassen“, bemängelt Erler. Der Tourismusverband zahle auf jeden Fall drauf.
In Terfens betreibt die Gemeinde die Poststelle. „Wir als Gemeinde müssen die Infrastruktur zur Verfügung stellen“, ist Bürgermeister Hubert Hußl überzeugt. „Für Terfens ist die Postpartnerschaft sehr wichtig“, betont er. Die Qualität habe sich verbessert, „das ist eine Supersache“, streut er der Post Rosen. Allerdings, räumt er ein, musste man eine Kleinigkeit investieren. „Wir müssen geringfügig hineinzahlen, weil viele Arbeitsstunden investiert werden“, bekennt er. In Strass i. Z. zahlt die Gemeinde, damit ein Lebensmittelhändler die Postpartnerschaft wahrnimmt. „Wir geben im Monat 100 Euro aus“, bestätigt der Strasser Bürgermeister Klaus Knapp.
„Wir bieten hohe Vergütungen“
Diese Kritiken wollte Martin Riedel, Pressesprecher der Gelben Post, so nicht stehen lassen. „Jeder Arbeitsgang wird aliquot vergütet, es gibt sogar eine Qualitätsprämie von 3000 Euro“, zählt er auf. Im Internet ist von einer leistungsorientierten Vergütung, durchschnittlich 15.000 Euro pro Jahr, die Rede. „In Thaur macht die Apotheke den Postpartner. Es funktioniert bestens“, nennt er ein Beispiel. Bisher habe kein Postpartner den Vertrag auslaufen lassen. „Wenn es Probleme gibt, soll man sich umgehend an uns wenden“, rät er.
Mittlerweile trat auch die Arbeiterkammer auf den Plan. Sie testete alle 48 Postpartner Tirols. „In jeder Postpartnerstelle gab es etwas zu beanstanden“, erinnert sich Andreas Oberlechner, Leiter der konsumentenpolitischen Abteilung der AK. Er hatte diesen Test koordiniert. Die Kritik richte sich nicht an die Postpartner. „Das dort arbeitende Personal ist bemüht, freundlich und motiviert“, erzählt er. Die Kritik richte sich an die Gelbe Post.
Alexander Huss
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