„Hört‘s mit türkischem SAT-TV auf“

Die Sprachbarriere ist immer noch das Hauptproblem für eine erfolgreiche Integration von Ausländern. Neunkirchens Grüne-Vizebgm. Martin Fasan bittet die Zuwanderer, ihre SAT-Schüsseln nicht Richtung Türkei auszurichten.

NEUNKIRCHEN. Fernsehen kann bilden, aber genauso gut kann es verhindern; nämlich die sprachliche Anpassung an das Gastland. Und das geschieht, davon ist der Neunkirchner Vizebürgermeister Martin Fasan fest überzeugt, wenn Migranten aus dem Orient ihre SAT-Schüsseln lieber so ausrichten, dass sie Sendungen in der Muttersprache aus ihrer alten Heimat empfangen können.
Fasan: „In der Integration gibt es wegen diesem Fernsehverhalten echte Rückschritte. Und das ist schade.“
Fasan skizziert, dass die Integration gerade bei den Gästen aus den orientalischen Ländern bei weitem nicht so flott geht, wie man sie etwa von Zuwanderern aus Osteuropa kennt: „Es dauert zu lange, wenn Familien bereits in dritter Generation hier leben und es der Integration an Fortschritt mangelt. Welche Leute musste Österreich bisher integrieren? Alle Zuwanderer der Monarchie waren nahe an der mitteleuropäischen Kultur.“
Nicht, dass nur das Fernsehen Schuld hätte. Aber hier sieht Fasan eine Teilschuld für sprachliche Defizite. Fasan: „Vom Sprachproblem hängen in weiterer Folge aber auch die Bildungs-, Aufstiegs- und Arbeitschancen ab.“

Ist Integration überhaupt in unseren Breiten erwünscht?
Denkt man die echte Integration zu Ende, würde das bedeuten, dass auch Moslems und ihre (verhüllten) Frauen in den heimischen Cafés und Lokalen - die bisweilen ja Bastionen der „Ur-Österreicher“ sind - ein- und ausgehen. - Und natürlich umgekehrt. Bisher sind diese „Höflichkeitsbesuche“ auf den Kauf von Kebap beschränkt oder dem gemeinsamen Besuch eines Pubs. Und da nur vereinzelt.
Vizebgm. Fasan: „Wir wollen keine geteilte Stadt. Aber dann müssen wir auch signalisieren, dass wir uns mit ihnen (den Zuwanderern - Anm. d. Red.) beschäftigen wollen.“ Und wie Fasan zum Beispiel der typisch-österreichischen Wirtshäuser anmerkt: „Wenn Integration passiert, muss uns auch bewusst werden, dass Migranten dann auch in Bereichen sitzen, wo man sie vielleicht nicht will...“
Mittlerweile wurde seitens der Stadtgemeinde Neunkirchen bestätigt, dass überregionale Integrationsbemühungen im Gange sind, in welche überwiegend jene Gemeinden, die, industriebedingt, massive Zuwanderungsbewegungen zu verzeichnen hatten, über Integrationslösungen diskutieren wollen. Als idealen Fahrplan für Fortschritte nennt Fasan zwei Generationen der Zuwanderer.

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