Kein Platz für Streithammel

Neunkirchen und Gloggnitz wurden bereits umgefärbt. Mit „eiserner Faust“ will SPÖ-Bgm. Rupert Dworak in den eigenen Reihen Streitigkeiten hinten anhalten, damit nicht auch die letzte rote Stadt im Bezirk fällt.

BEZIRKSBLATT: In zwei von drei Städten hat die SPÖ ihre Regentschaft verloren. Ein Trend, der nach Ternitz überschwappen könnte?
BGM. RUPERT DWORAK: „Das ist eine absolute Gefahr. Wir tun alles, um den Stimmenanteil auszubauen. Es werden Persönlichkeiten gewählt. Es besteht die Gefahr, dass die politische Stimmung den Trend vorgibt, der zu Lasten der Regierungspartei geht - auch in Ternitz.“

BEZIRKSBLATT: Die Ternitzer SPÖ hat bei den Gemeinderatswahlen 2010 Federn gelassen. Was tun Sie, um die Mehrheit zu halten, oder wieder zur alten Form aufzulaufen?
BGM. RUPERT DWORAK: „Es war das 2. Mal, dass Rupert Dworak die Zweidrittel-Mehrheit erreicht hat. Die Latte wurde von Feurer mit 70,32% hoch gelegt. Aber es ist uns dennoch gelungen 2005 diese Marke mit 74,95% zu überspringen. Wir brauchen einen politischen Trend, der hier unterstützt. Wir wollen die Bevölkerung mit persönlichem Einsatz, einem entsprechenden Konzept, wie wir uns Ternitz in Zukunft vorstellen, ansprechen. Wenn die Personen vor die Parteien gestellt werden, hat der Wähler die Möglichkeit zu vergleichen.“

BEZIRKSBLATT: Sie hören als Präsident des Gemeindevertreterverbandes der Sozialdemokraten gewiss verschiedenste Erklärungen, welche die Verluste im Bezirk erklären. Welche Schnitzer hat sich die SPÖ Ternitz geleistet?
BGM. RUPERT DWORAK: „Wir hatten keine gravierenden Fehler im Programm. Wenn ich etwas unterschätzt habe, dann die Kommunikation bezüglich Weihnachtsbeleuchtung. Das wurde ein absolut emotionales Thema. Auf der anderen Seite bekamen wir viel Zustimmung, dass wir nicht den amerikanischen Blödsinn nachmachen und alles mit aller Gewalt beleuchten.“

BEZIRKSBLATT: Die Weihnachtsbeleuchtung war ein Reizthema deutlich nach der Wahl. Was ist vor der Wahl dumm gelaufen?
BGM. RUPERT DWORAK: „Heute würde ich wahrscheinlich den Wahlkampf anders machen. Mehr direkte Gespräche mit den Menschen führen, mehr Veranstaltungen zu diversen Themen organisieren. Denn eines ist schon klar: Die SPÖ-Ternitz hat das Kommunalprogramm 2005-2010 abgespult, und dann steht da trotzdem ein Minus (bei den SPÖ-Stimmen - Anm. d. Red.) - trotz Lärmschutzes an der Südbahn, trotz BORG und dafür, dass wir ein Pflegeheim ergattert haben. Es ist uns offenbar nicht gelungen, den Menschen zu kommunizieren, dass wir das rübergebracht haben. Gerade in Städten mit 15.000 Menschen erreichen wir nicht mehr jeden.“

BEZIRKSBLATT: Wie wollen Sie näher zum Bürger?
BGM. RUPERT DWORAK: „Mit den neuen Technologien wie facebook und twitter. Und wir werden die Bürger enger in Entscheidungsprozesse einbinden. Z.B. wird beim Familien-Audit die Familie in den nächsten 3 Jahren im Mittelpunkt zu stehen.“

BEZIRKSBLATT: In Neunkirchen und Gloggnitz sind zwar nicht die stimmenstärksten Parteien ans Ruder gelangt, aber mit Koalitionspartnern wurden die SPÖ-Mehrheiten verdrängt. Könnte so ein Putsch auch in Ternitz klappen?
BGM. RUPERT DWORAK: „Ich sage das Rezept, wie man die Gemeinde verliert: Durch die Dummheit intern zu streiten, dass die Fetzen fliegen und zweitens: Indem kein Spitzenkandidat präsentiert wird, dem die Menschen zutrauen, die Gemeinde zu führen. In Gloggnitz war‘s der interne Streit. Die Spaltung mit Irene Gölles kostete Müllner den Kopf. In Neunkirchen war es die Unstimmigkeit der eigenen Liste. Offenbar hat Margit Gutterding keiner zugetraut, in Neunkirchen das Ruder zu halten. Ich werde mit eiserner Faust hineinfahren , sollte es Gruppierungen geben, die vor der Wahl streiten.“

BEZIRKSBLATT: Haben Sie und die SPÖ-Ternitz überhaupt eine ernstzunehmende Konkurrenz bei Wahlen?
BGM. RUPERT DWORAK: „Ich würde sagen, die ÖVP hat sich mit Trude Waitzbauer neu positioniert. Das Gleiche gilt bei Franz Schnell für die FPÖ. In vielen Bereichen ist mit ihnen eine konstruktive Zusammenarbeit möglich. Nur die Grünen haben sich selbst in die Luft gesprengt, indem sie das Flaggschiff Ehrenfeldner/Fass-Reischlin aufgegeben haben. Von der Liste ALT habe ich noch zu wenig gehört.“von T. Santrucek

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