Eindrücke aus dem PVA-Reha Zentrum Weyer
ETWAS MEHR ALS NUR REHA

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Authentischer Bericht von SSC Obmann Günther Schneider

In Österreich haben wir ein wirklich gutes Gesundheitssystem und wer das bestreitet, der nörgelt auf hohem Niveau und möge sich gerne in andere Länder begeben, in denen es ganz anders ist und wo ich einen Großteil meines Berufslebens verbracht und meine einschlägigen Erfahrungen gemacht habe.

Nach meiner ersten Knie-OP im Krankenhaus Gmünd, wo ich im März nun auch mein zweites Kniegelenk tauschen lassen werde (weil ich von dort schlichtweg begeistert bin), absolvierte ich nun in Weyer/OÖ eine vierwöchige Reha.

Vorab gleich eine Information, zum positiven Erfolg: Mit zwei Krücken bin ich per Krankentransport ins PVA Rehazentrum Weyer gebracht worden und ohne Krücken wieder heimgekehrt.

Was inzwischen passierte, versuche ich nachstehend in möglichst kurzer Form wiederzugeben. Abgesehen davon, dass ich am 5. Jänner 2023 dort einrückte, der nächste Tag ein Freitags-Feiertag (Dreikönigstag) und die folgenden Wochenend-Tage praktisch therapielos waren, stellte ich fest, dass ich nun ohne Auto in the Middle of Nowhere gelandet bin und wohl kaum vier Wochen hier durchhalten würde.

Als aktiver Mensch halte ich bin ich immer beschäftigt und deshalb nahm ich natürlich als Trösterin meine heißgeliebte Gitarre mit, aber davon später.

Was mir auffiel, war die perfekte Organisation, angefangen von der Unterstützung durch die sehr höflichen Zivildiener, die mein Gepäck aufs Zimmer brachten, über die erforderlichen administrativen Registrierungen und Gesundheitschecks durch das durchwegs kompetente und freundliche Personal, die auch auf meine diversen Verlegenheits-Späßchen sofort eingingen.

Das gefiel mir schon besser und ich fühlte mich in dieser guten Atmosphäre dann eigentlich ganz wohl. Dass alle hier einander grüßen, auch wenn es meistens mit "Mahlzeit" erfolgt,  ist man ja fast schon nicht mehr gewohnt.

Außer diesen dämlichen Autolackierwerkstätten-Masken, die mit Sicherheit Personal und Klienten behindern und die hier noch immer im ganzen Bereich zu tragen sind, hat nichts meine gute Laune getrübt. Aber wenn man der Politik einmal glauben darf, sollen diese ja in absehbarer Zeit wegfallen. Zu begrüßen wäre es.

Im Eingangsgespräch mit Frau Primaria Dr. Gabriele Reiger merkte ich, dass meine individuellen Genesungsbedürfnisse total ernst genommen wurden, die Chlor-Unverträglichkeit meiner Haut ersparte mir Wasserscheuem auch das Hallenbad und es wurde auch auf mein unter der Kniescheibe sehr schmerzhaftes Lymph-Ödem eingegangen und der Therapieplan entsprechend abgestimmt.

Einzig und alleine die ersten beiden Tage brachten mich ins Schleudern und trugen mir einen gehörigen Muskelkater ein, weil ich als Ehrgeizling und nicht gedenkend meiner 75 Lebensjahre vorgeben wollte, ein eigentlich noch total leistungsfähiger Junggebliebener zu sein. Wie erwartet tat mir dann auch alles weh, was mich vorher gar nicht geschmerzt hatte, bis Fr. Primaria Dr. Reiger beim wöchentlichen Arztgespräch „runter vom Gas“ anordnete.

Lymphdrainage, Elektrotherapie, die äußerst angenehme Oberwassermassage, Kraft- und Ausdauertraining, Einzeltherapie, Gruppentherapie, Radfahren, Vorträge, Einzelgespräche, etc. waren für meine Begriffe sehr gut abgestimmt.

Ich hatte mit meiner Einzeltherapeutin Laura Maria Pointner sowieso großes Glück, denn sie schaffte es mit Ihrem natürlichen Charme, dass ich Übungen, die ich noch nicht konnte und daher auch nicht wollte, dass ich mich anstrengte und immer wieder übte und letztendlich doch schaffte.

Als mir das operierte Knie einmal ganz besonders weh tat und ich kaum mehr gehen konnte, wurde es sofort geröntgt und nochmals ein Blutbild wegen möglicher Entzündungswerte gemacht.

Wir hatten bei den Therapien manchmal sogar eine richtige Gaudi, wenn einige Patienten meines Formats im Wartbereich saßen und zufällig z.B. der Therapeut Michael Krompek vorbeikam… Lachen ist so wichtig, das ist meine überzeugte Meinung und trägt sicher zum Gesamterfolg bei.

Eines aber konnte ich mir gleich am ersten Tag abschminken. Ich wollte die Reha auch zur Gewichtsabnahme und zur Transformation meines One-Pack-Bauchs in einen attraktiven 6-Pack nutzen. Bei diesem guten Essen – außer dem Pangasius, aber der schmeck von Natur aus schon so moosig grauslich – und trotz des guten Willens der Reduktion auf halbe Portionen, war das schon alleine wegen des köstlichen Salat- und Obstangebots nicht möglich und tut mir aufrichtig leid.

Das war also der therapeutische und medizinische Teil meiner Reha.

Nun zu "meinem" gesellschaftlichen, zwischenmenschlichem Teil. Ich hatte, wie erwähnt, meine Gitarre mit, weil ich eben ein kommunikativer Mensch bin, gerne auf Menschen zugehe, Konversation liebe und einfach auch mit meiner Musik Menschen Freude machen möchte.

Sogar diesbezüglich hatte ich dankenswerterweise sofort Unterstützung von Fr. Primaria Dr. Gabriele Reiger, die uns nach zwei, drei Sessions im Freizeitbereich unseres Halbstocks den großen Mehrzwecksaal – natürlich unter Einhaltung der C-Regeln mit schriftlicher Dokumentation der Anwesenden - zur Verfügung stellte.

Was soll ich sagen? Es war herzerfrischend, wie engagiert meine Mitbewohner dieses Angebot angenommen und mit all ihren Talenten begeistert mitgemacht haben, 19 Jahre war der Jüngste und 85 der ältestes Reha-ianer... (bewusst ungegendert).

Da wurde mir auch wieder in Erinnerung gerufen, welche schweren psychischen Schäden die Spaltung und die Wegsperrung in der C-Krise unter der Bevölkerung wohl angerichtet haben muss, deren Ausmaß jetzt noch gar nicht bekannt ist!

Es sind aus unserer Sing- und Show-Gruppe – wir haben sie "Au-Weyer-Crew" genannt – nach Absolvierung von drei Wochen natürlich immer Menschen weggegangen, aber neue sind laufend dazu gekommen, es waren stets so um die 20 Personen dabei, die ihre Freude miteinander hatten!

Bevor ich wieder nach Hause gefahren bin, hatten wir noch ein ganz besonderes Highlight: Ingrid Buder, die Pächterin des Reha-Cafés, ist Leiterin einer Line Dance Gruppe und sie kam nach Schließung ihres Cafés um 19 Uhr zu uns in den Mehrzwecksaal und instruierte unsere Jüngeren im Line Dance! Es war für mich einfach ein unglaubliches Erlebnis mit Menschen, die sich vorher gar nicht kannten.

Interesse? LINE DANCE MIT INGRID, ingrid.buder@gmx.net, 0664 4658051

Wir haben nun auch eine WhatsApp-Gruppe installiert und bleiben auch nachher über dieses Medium in Kontakt, denn es ist einfach schön, wenn Menschen füreinander da sind!

Und das Ganze spielte sich nur mit alkoholfreien Getränken ab! Hätte ich mir auch vorher nie gedacht, dass man ohne Alkohol auch gute Stimmung machen kann.

Im März 2023 wird mein zweites Kniegelenk in Gmünd getauscht. Das habe ich jetzt schon „meiner“ Primaria Dr. Gabriele Reiger angedroht und dass ich meine zweite Reha auch in Weyer absolvieren möchte, wenn sie mich überhaupt nimmt, denn ich komme natürlich wieder mit Gitarre…

Herzlichen Dank auf alle Fälle dem gesamten Reha Team und unserer "Au-Weyer-Crew"!

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