Mohammed-Video: Gläubige bei uns "nur" gekränkt
Was wenige wissen: Die gelehrten Imame dürfen das verunglimpfende Machwerk gar nicht anschauen.
BEZIRK. Politische Pulverfässer wie der Jemen und andere Hardcore-Islam-Länder meldeten Randale und sogar Tote – nur wegen eines Videos, das den Propheten Mohammed in ein schiefes Licht rückt.
In unseren Breiten hält sich die Entrüstung über das Machwerk, das auf Youtube zu sehen ist, in Grenzen. Hikmet Arslan, Grüne-Gemeinderat aus Neunkirchen: "Natürlich wird ein Moslem von diesem Video gekränkt. Man sollte nicht mit emotionalen Bedürfnissen von Kulturen spielen. In Wien gingen deshalb ein paar Gruppierungen auf die Straße." Aber gewalttätige Ausschreitungen blieben bis dato aus.
Bilder vom Propheten gibt's nur im Kopf
Warum ein Moslem ein solches Video als Affront empfindet, kann Arslan erklären: "Muslime dürfen sich kein Bild von Mohammed machen, nur im Kopf." Und Islam-Gelehrte wie Imame dürfen brüskierendes Material, wie das umstrittene Video, nicht nicht einmal ansehen, behauptet der Grüne-Gemeinderat. Der Grund: Ein Imam dürfe als Botschafter des Propheten erst Recht keine verunglimpfenden Bilder betrachten. Hikmet Arslan: "Er hat ja schon ein fixes Bild im Kopf von Mohammed."
Video ist nicht sachlich
In den Augen von Hikmet Arslan geht das Video einer sachlichen Diskussion über Mohammed aus dem Weg: "Youtube dient einer Meinungsmache. Man will hunderten Millionen Menschen etwas zeigen. Dieses Video ist verurteilend und nicht sachlich. Denn der Filmer wollte gar nicht über mögliche Fehlentwicklungen sachlich reden."
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