Weinstammtisch Jura in Neusiedl am See
Urwüchsigkeit spielt eine wichtige Rolle
Die Weine der Winzer aus dem französischen Jura konnten sich über all die Zeit ihre Ursprünglichkeit bewahren. Diese Einschätzung erfuhren die Gäste beim Weinstammtisch in der Weinbar "Zum echten Leben" , wo jurassische Weinkultur in ihrer Urwüchsigkeit in die Gläser gefüllt wurde.
NEUSIEDL AM SEE. Den Trend vieler Weinbau-Spitzenbetriebe zurück zum Ursprung zu finden, braucht man im französischen Jura nicht suchen. Fast scheint es, als wäre die Zeit hier an den Ausläufern der Alpen, im Gebiet zwischen Burgund und Genfer See, stehen geblieben. "Die Winzer haben sich in ihrer Tradition nie verbogen", ergänzt Franz Kast, der als Moderator den Weinstammtisch leitete. Unterstützung gab es vom "Zum echten Leben-Team", das waren diesmal Gottfried Kast, Jakob Kast und seiner "besten Ehefrau von allen "Mausi" und Günther Thiel.
Schon König Heinrich IV., der erste Bourbone auf dem französischen Thron, soll den Wein des Jura über alle Maßen geschätzt haben. Heutzutage ist die Weinanbaufläche mit 1.800 ha vergleichsweise klein, lag sie vor Reblaus-Zeiten noch bei über 20.000 ha. Neben Crémant und Chardonnays wurden auch Savagnins verkostet. "Der Savagnin, bei uns der Traminer, ist ein uralte Rebsorte, vom Namen an die Ortschaft Tramin in Südtirol gebunden, wird er aber von vielen Ländern, unter anderem von Aserbaidschan als Herkunftsland reklamiert", erklärte Mag. Karl "Charly" Weisz, aus seinen Weinnotizen.
Hohe Verdunstung, eigene Jura-Flaschen
Aus dem Savagnin wird im Jura der Vin Jaune gekeltert und oxidativ ausgebaut (Florhefe), der im Reifestadium eine tiefe goldgelbe Farbe annimmt. Der Wein durchläuft eine spezielle Reifung in Eichenfässern und wird in eigenen "Jura"-Weinflaschen mit 0,62 Liter abgefüllt. Diese Menge von 0,62 Liter bezieht sich auf die Reifezeit im Fass, die nach 6 Jahren und drei Monaten von einem Liter übrig bleibt.
Zum Vergleich gelangten auch Weine von heimischen Winzern, wie Heike und Gernot HEINRICH, Markus ALTENBURGER und Richard ARTNER, zur Verkostung. Klassisch zum Wein passend gab es Coq au Vin, Hähnchen im Rotwein.
Ein Weinstammtisch-extra folgt am 27. Oktober mit "PIWI-Weine", also nachhaltig produzierte Weine aus Rebsorten mit besonderen Resistenzeigenschaften.
"Brunello und Barolo" werden beim Weinstammtisch am 16. November ins Glas kommen.
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