Spital Golser Wiesäcker
Brandstätter: „Gebe mich Provokation nicht hin"

Brandstätter merkte bei einigen Interessenten einen "Aha-Effekt" nach der Einsicht. | Foto: Isabell Maron
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Noch bis Freitag kann der Flächenwidmungsplan zum geplanten Bezirksspital in den Golser Wiesäckern im Golser Gemeindeamt und in der Landesregierung in Eisenstadt eingesehen und Stellungnahmen dazu abgegeben werden.

GOLS. Auch die RegionalMedien nahmen Einsicht in das rund 900 Seiten starke Konvolut und sprachen mit Bürgermeister Kilian Brandstätter darüber.

Alles umfassend geprüft

Über zwei Jahre hinweg hat die Gemeinde Gols sämtliche natur-, verkehrs- und standortrechtlichen Prüfungen von verschiedenen Instituten durchführen lassen. Auch alle möglichen Alternativ-Standorte, wie etwa im Neusiedler Betriebsgebiet Prädium, sowie die Hangwasser-Situation wurden geprüft. Dementsprechend nennt Brandstätter den Standort in den Golser Wiesäckern als richtige Wahl, auch hinsichtlich der Erreichbarkeit aus allen Gemeinden des Bezirks innerhalb von 30 Minuten.

Flächen rund ums Spital

Durch Errichtung einer Siedlungsgrenze um die rund 8,2 Hektar große Krankenhaus-Fläche wird dem „Landesentwicklungsprogramm 2011“ Rechnung getragen. Diese Freihaltegrenze, in der nicht gebaut oder umgewidmet werden darf, dient dem Erhalt des Landschaftsschutzes. Zusätzlich umgibt das Gebiet eine Grünfläche. Die 8,2 Hektar umfassen das sogenannte AKA 1, also das Krankenhausareal, welches 2030 eröffnen soll, sowie AKA 2 – die Fläche zur potentiellen Erweiterung des Krankenhausareals – einen Grüngürtel und die verkehrsflächliche Anbindung:

  • AKA 1: 3,8 ha - Gebäude selbst: 1,2 ha; Parkplatz: 1,1 ha; Park: 1,5 ha
  • AKA 2: 1,9 ha
  • Grüngürtel: 2,2 ha
  • Verkehrsfläche: 0,3, ha

4,74 ha der Gesamtfläche sind aktuell als Weingärten bewirtschaftet. Das Land Burgenland hat diese derzeit optioniert – also der Anbau ist bis zur Fertigstellung des Spitals möglich – und erwirbt sie daraufhin.
Das Gebiet liege zwar im Natura-2000-Gebiet und in der UNESCO-Welterbe-Sichtzone – nicht aber in dessen Kern- oder Pufferzone. Außerdem liege das Gebiet nicht im Landschaftsschutzgebiet.

"Ganz Neusiedl, Weiden und Podersdorf sind Landschaftsschutzgebiete, sowie teilweise in der Welterbe-Kernzone und Natura-2000-Gebiete und trotzdem wurde und wird dort gebaut", so der Bürgermeister pragmatisch.

Für die Sichtzone gebe es seitens UNESCO zudem keine fixe Definition, sondern lediglich Kann-Bestimmungen.

Der Bürgermeister sieht in den Anschuldigungen reine Provokation, derer er sich nicht hingeben wird. | Foto: Isabell Maron
  • Der Bürgermeister sieht in den Anschuldigungen reine Provokation, derer er sich nicht hingeben wird.
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Erste Projektbeschreibung

Laut erstem Zielplan soll das Krankenhaus Gols als "weiterentwickeltes Krankenhaus Kittsee" und Zentrale Ambulante Erstversorgung agieren. Geplant sind demnach die Abteilungen Innere Medizin mit AG/R, Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin. Zusätzlich sind ein Notarztstützpunkt und verschiedene ambulante Einrichtungen vorgesehen, wie etwa eine Unfallambulanz, Kinder- und Jugendheilkunde, sowie Gynäkologie.

"Die Entscheidung Ambulatorium oder eigene Station richtet sich immer nach dem jeweiligen Einzugsgebiet", erklärte Brandstätter, der sich etwa für Kinder- und Jugendheilkunde stark machte.

Auf Basis aktueller Planungen geht die KRAGES von rund 6 bis 7.000 stationären sowie 30 bis 40.000 ambulanten Fällen im Jahr aus. Dementsprechend wird auch das derzeitige Personal vom Krankenhaus Kittsee in Gols auf rund 350 Mitarbeitende aufgestockt werden.

Aha-Effekt bei Einsicht

Die Golser Bevölkerung sei laut Brandstätter mehrheitlich für den Standort. Während sich der Zustrom zu Beginn in Grenzen hielt, seien vergangene Woche einige Leute da gewesen – darunter auch Weidener – um in den Flächenwidmungsplan Einsicht zu nehmen.

"Aufgrund der langwierigen Dauer hatten einige Leute das Gefühl, dass gar keine umfassende Prüfung stattfand, aber vor Ort merkt man dann oft einen Aha-Effekt bei jenen, die eher kritisch eingestellt sind", analysierte der Bürgermeister.

Petrik gab die Stellungnahme der Grünen zum Standort in Gols ab. | Foto: Grüne Burgenland
  • Petrik gab die Stellungnahme der Grünen zum Standort in Gols ab.
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Grünen-Klubobfrau Regina Petrik hat heute eine Stellungnahme zum Umwidmungsverfahren am Gemeindeamt Gols abgegeben. Denn die Grünen sehen zahlreiche Mängel im Umweltbericht. Brandstätter meinte dazu, er wolle sich keinen Vorwürfen hingeben, denen jegliche sachliche Begründung fehle, nachdem sich die Gemeindevertretung und sämtliche beteiligte Gruppen und Experten bereits viele Stunden mit der Standortentscheidung befasst hätten.

"Hier wird ein Streit provoziert, aber für einen Streit braucht es immer zwei Parteien, und ich gebe mich dem nicht hin."

Operativer Zeitplan

Nach Ende der Einsichtsfrist geht das Projekt "Krankenhaus Gols" für 14 Tage weiter zur Begutachtung an die Landesregierung. Dementsprechend ist Brandstätter zuversichtlich, in der nächsten Gemeinderatssitzung im August bereits darüber abzustimmen und es daraufhin zur Beschlussfassung geben zu können. Die bisherigen Stellungnahmen seien subjektive Meinungen, aber bis zum heutigen Zeitpunkt* keine grifffesten Einsprüche.

*das Gespräch fand am 14. Juli statt

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