Grüezi beim Weinstammtisch
Die Entdeckung der Schweizer Weine
Der Weinstammtisch in der Weinbar "Zum echten Leben" kam diesmal einer Entdeckungsreise gleich. Beim Weintasting standen Schweizer Weine am Programm. Ihre Rebsortenvielfalt auf kleinstem Raum ist so beeindruckend wie ein Schweizer Uhrwerk.
NEUSIEDL AM SEE. Die Erwartungshaltung der Gäste war groß, denn Schweizer Weine sind bei uns doch relativ unbekannt, nicht leicht zu bekommen und nicht gerade billig. Die Einschenker, Sissy Böhm und Gottfried Kast, befüllten Glas für Glas mit ganz unterschiedlichen Weinen aus fünf verschiedenen Schweizer Anbauregionen. Kein Wunder, denn das Tessin weist hohe Niederschläge und viele Sonnenstunden auf, trockener ist das Klima im Wallis. Zur Verkostung gelangten Weine neuerer aber auch ganz alte Rebsorten. Da wäre bei den Weißen, die stark vertretene Chasselas-Traube, die vermutlich älteste Rebsorte Europas, der Kerner eine Kreuzung aus Trollinger und Riesling, Pinot Gris, ein Diolinoir, eine Neuzüchtung, ein Pinot Noir und Shiraz bei den Rotweinen. Auch mit dabei war ein Heida AOC Visperterminen, Wein einer Ortschaft im Wallis. Hier wird bis auf 1150 m, am höchsten Weinberg der Schweiz, Traminer und Savagnin Blanc gekeltert.
Viel Sonne, ein Defizit beim Regen
Das Weinbaugebiet der Schweiz umfasst ungefähr 15.000 ha Weinanbaufläche, im Vergleich dazu das Burgenland mit 14.000 ha. Der Weißweinanteil beträgt 44 Prozent, der vom Roten 56 Prozent. Franz Kast zieht noch einen weiteren Vergleich mit dem Burgenland. "Punkto Sonne verfügt die Region um den Bodensee über etwa 1900 Sonnenstunden, der Niederschlag liegt bei satten 1000 bis 1300 mm Regen, da könnte man direkt neidisch werden". Das Sonnenland Burgenland wirbt mit 3000 Sonnenstunden, ein Defizit gibts jedoch beim Niederschlag mit 500 mm oder weniger. Bleibt noch der Vergleich mit dem Weinkonsum. Der Pro-Kopf-Konsum liegt in der Schweiz jährlich bei 35 l, in Österreich sind es 25 l, in Frankreich 50 l. Die Portugiesen liegen an der Spitze mit 52 l (Daten: Statistisches Zentralamt, Werte 2020).
Schweizer Nationalgericht
Auch Schweizer Gäste sind diesmal mit dabei und diese sind von der angebotene Weinauswahl hoch erfreut. "Wir warten noch aufs Rösti, wenn das gut ist, dann passt alles." Zur Stärkung reichten Maria Kast und Ulli Mädl das Schweizer Nationalgericht "Berner Gschnetzeltes mit Rösti". Dafür erhielten die beiden Damen große Anerkennung.
Die Nachricht vom Tod der Queen erreichte auch die Menschen am Stammtisch und es war auch ein einschneidender Moment.
Der nächste Weinstammtisch läuft am 13. Oktober.
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