100 Jahre Burgenland
Franz Renghofer zum Neusiedler Kalvarienberg

Der Kalvarienberg: Seit seiner Kindheit gehört er zu Franz Renghofer dazu.  | Foto: Charlotte Titz
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Frühzeitliche Funde in der pannonischen Gegend – so auch um den Neusiedler Kalvarienberg – zeugen von einer Besiedlung bereits vor mehr als 3.000 Jahren.

NEUSIEDL. Es ist entweder eine Fügung des Schicksals oder eben ein schöner Zufall, dass die erste Hauptstadt der Provinz Pannonien, Savaria, – heute Szombathely, zu Deutsch Steinamanger zugleich der Geburtsort des Heiligen Martin, Landespatron des Burgenlandes war.

Vom Einsiedler- zum Wallfahrtsberg

Viel später, aber nunmehr doch schon vor mehr als 300 Jahren waren am Fuße des Kalvarienberges Einsiedler. Aus diesem Grund hieß dieser Hügel auch bis vor 150 Jahren Einsiedlerberg, wie man in älteren Mappenblättern heute noch nachlesen kann.
Der Kalvarienberg war bis in die frühen Fünfziger Jahre regelmäßig und traditionell auch Ziel zahlreicher kleinerer Wallfahrten und Bittprozessionen. Nicht nur von Gläubigen aus Neusiedl am See, sondern auch von umliegenden Gemeinden.

Privater Gönner

Im Jahr 1869 verfasste der Neusiedler Bürger Paul Schmückl, ein wohlhabender Bauer, dessen Ehe kinderlos blieb, ein Testament, in dem er etliche Freunde und Verwandte mit Geschenken bedachte – ber auch einige Stiftungen, wovon eine der ganz großen zur Errichtung einer Kreuzweganlage auf dem Neusiedler Kalvarienberg war.

Familien-Ehre

Mit der Errichtung wurde der Neusiedler Baumeister und Steinmetz Jakob Schaffrian beauftragt. Dieser holte sich für die „künstlerische Gestaltung“ den Akademischen Bildhauer David Hafner, welcher später sogar sein Schwiegersohn wurde. Dieser schuf nicht nur die Reliefs für die 11 Neogotischen Bildstöcke, sondern auch die Kreuzigungsgruppe und die Jesus Christus Figur im Grab. Nicht zuletzt schuf er für die Grabstätte seines Schwiegervaters eine lebensgroße Steinskulptur des Apostelfürsten Jakobus, welche im Friedhof von Neusiedl am See auch das Grab der Familie Schaffrian zierte.

Gedenkstätte „Serbenfriedhof“

Während des Ersten Weltkrieges war ein großes Areal von der Kaserne bis zum Weidener Hotter ein Serbisches Internierungslager, in welchem bis zu 15.000 Gefangene und Internierte untergebracht waren. Als darin eine Seuche ausbrach, hatte man mehr als 5.000 Todesopfer zu beklagen. Diese wurden im eigens angelegten „Serbenfriedhof“ beigesetzt.
Die Serbische Gemeinde in Wien besucht heute noch jedes Jahr mehrmals den Kalvarienberg als traurige Gedenkstätte und das so genannte „Serbengrab“ im Städtischen Friedhof mit dem Serbisch-Orthodoxen Bischof und zahlreichen Angehörigen und Freunden dieser Opfer.

Verein der „Freunde des Kalvarienberges“

Nachdem der Zahn der Zeit an der Statue nagte und weder Verwandte noch Freunde Interesse an der Übernahme der Grabstätte und der Restaurierung der Jakobusstatue zeigten, übernahm der Verein der „Freunde des Kalvarienberges“ diese Aufgabe, um dieses Kunstwerk zum Gedenken an die Schöpfer der Kreuzweganlage am Ort der Errichtung ihres größten Werkes aufzustellen. Es war wirklich eine schöne Fügung, hat doch der Verein gerade mit den Restaurierungsarbeiten für die gesamte Anlage am Kalvarienberg begonnen.

„Never ending story“

Mittlerweile sind elf Jahre vergangen und der Verein der „Freunde des Kalvarienberges“ hat bisher die beachtliche Summe von etwa 400.000 Euro für eine umfassende Restaurierung aufgebracht.
Aber wie bei allen kunsthistorischen Schätzen ist das eine „never ending story“. Man ist kaum fertig, glaubt man zumindest, und schon sind wieder die ersten Schäden sichtbar.

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