Land und Milletich weisen Vorwurf zurück
Grüne vermuten Immobilien-Skandal in Parndorf
Bezugnehmend auf einen Informanten wollen die GRÜNEN einen Immobilien-Skandal in Parndorf zwischen Beteiligungs- und LiegenschaftsgmbH (BELIG) des Landes Burgenland und dem Medienunternehmer Gerhard Milletich aufgedeckt haben.
PARNDORF. Exakt geht es um den Verkauf eines Grundstücks von 5.500 m2, auf dem Milletich gemeinsam mit seiner Tochter Bettina das neue Verlagsgebäude der CRM Medientrend GmbH betreibt.
"Weit unter Verkehrswert"
Regina Petrik von den Grünen machte am Dienstag in einer Pressekonferenz den angeblichen Immobilienskandal öffentlich. Im Jahr 2016 habe die BELIG als Vorgängerin der Landesimmobiliengesellschaft Milletich das Grundstück in Parndorf weit unter dem Marktpreis verkauft, so Petrik und gemeinsam mit nach dem Verkauf zusätzlichen Leistungen der BELIG zugunsten des Käufers für die burgenländischen Steuerzahler einen Schaden von 250.000 Euro bewirkt. Denn ursprünglich soll das Grundstück in Parndorf 2004 zu einem Preis von 220.000 Euro von der BELIG erworben, neun Jahre später von einem von der BELIG beauftragten Gutachter zu einem Wert von 396.000 Euro ermittelt und im September 2016 an den SPÖ-nahen Parndorfer Medienunternehmer Milletich verkauft worden sein – für 181.500 Euro.
"Was hat ein SPÖ-Regierungsmitglied hier für einen schmutzigen Deal mit seinem Parteifreund gedeckt, damit dieser dieses wertvolle Grundstück zum Schleuderpreis erhalten hat und was war die Gegenleistung?", will Petrik wissen.
Wertunterschied durch Boden-Kontamination
Milletich entgegnet gegenüber den RegionalMedien, dass der Verkauf ordnungsgemäß abgewickelt wurde und er alles belegen könne. Die Behauptungen der Grünen seien falsch und sowohl er als auch seine Tochter werden den Weg vor ein Gericht nicht scheuen.
Auch seitens der Landesimmobilien Burgenland wurden jegliche Vorwürfe zurückgewiesen. Sie würden jeglicher sachlichen Grundlage entbehren, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Der Verkauf des Grundstücks sei von der damaligen BELIG durchgeführt worden. Der Verkaufsbeschluss sei im Jahr 2013, der Verkauf 2016 erfolgt, zum von der damaligen Geschäftsführung festgelegten Verkaufspreis. Die 2019 neu aufgestellte Landesimmobilien Burgenland habe im Nachhinein alle Sachverhalte unter Miteinbeziehung namhafter externer Gutachter prüfen lassen. Bezüglich des Verkaufes des Grundstücks im Jahr 2016 sei festzuhalten, dass der Unterschied zwischen den Bewertungen und dem Verkaufspreis Jahre später durch eine Kontamination des Bodens entstand – Die verursachende Firma habe man wegen Insolvenz nicht mehr diesbezüglich belangen können. Dies liege daran, dass das betreffende Grundstück vor vielen Jahren als Müllplatz in Parndorf diente, so Milletich. Die Kontamination sei zum Zeitpunkt der ersten Verkaufswertschätzung 2013 noch nicht bekannt gewesen. Durch eine notwendig gewordene Sanierung sei der Marktwert des Grundstückes gemindert worden. All das liege dem Rechnungshof ausreichend dokumentiert vor.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.