"Schulstart" im Bezirk Neusiedl
Rückkehr zum Präsenzunterricht nach den Semesterferien
Die Schulen starteten nach den Weihnachtsferien am 7. Jänner 2021 direkt in den Fernunterricht. Höhere Schulen stellten bereits im November auf Distance Learning um. Zu Semesterbeginn am 15. Februar heißt es "endlich wieder in die Schule".
NEUSIEDL/ILLMITZ. Die Freude bei den Lehrkräften, Eltern und Schülern ist groß, denn trotzdem die Abläufe im Distance-Learning gut koordiniert werden konnten, stieß man langsam, aber sicher an seine Grenzen. "Wir konnten vieles im Fernunterricht bewältigen, aber eben nicht alles. Ein Lehrer kann an der Mimik des Kindes sofort erkennen, ob etwas verstanden wurde oder eben nicht", so Brigitte Renner, Direktorin der Nationalparkschulen VS Illmitz, VS Apetlon und NMS Illmitz.
Am Pannoneum Neusiedl am See kehren mit 15. Februar nun endlich alle Schüler - wenn auch im Schichtbetrieb - zurück auf die Schulbank. Bis dato befanden sich nur die Abschlussklassen im Präsenzunterricht. "Das ist vor allem für jene Schüler wichtig, für die das Distance Learning eine extreme Herausforderung und psychische Belastung war", so Pannoneum-Direktorin Alexandra Laminger. Im Moment sei es für alle Schulpartner wichtig, dass sie eine Perspektive haben.
Das Persönliche fehlt
An den Pflichtschulen gab es beispielsweise gemeinsame Lesestunden oder Gedichtvorträge via Videokonferenz. Alle Aufgaben konnten über die Lernplattform Skooly hochgeladen und an die Lehrkraft zum Korrigieren zurückgesendet werden. "Auf der Strecke blieb dabei aber trotzdem das Persönliche sowie die direkte und rasche Rückmeldung", so Renner.
Besonders für Schüler, die gerade erst Schreiben lernen, ist die Kontrolle der richtigen Griffhaltung wichtig und ob die Schüler die Linien an der richtigen Stelle machen. "Hier können sich durchaus Fehler einschleichen", so die Direktorin.
"Die persönliche Beziehung ist die Basis für erfolgreiches Lernen." (Direktorin Brigitte Renner)
"Eine Schule muss belebt sein"
Den Lehrkräften fehlen aber nicht nur ihre Schüler, die das Schulgebäude mit Leben füllen, sondern fehlt auch der direkte Austausch mit dem Kollegium. "Keine Videokonferenz kann das persönliche Gespräch ersetzen, jetzt wird alles wieder etwas einfacher", so Renner.
Für Direktorin Brigitte Renner sind die Maßnahmen für den Präsenzunterricht gut umsetzbar und ermöglichen einen halbwegs normalen Unterricht - eben mit den notwendigen Einschränkungen: "Es ist wichtig, dass die Kinder wieder in die Schule kommen können, denn es fehlt ihnen einfach der Kontakt mit den Gleichaltrigen."
"Schule ist ja nicht nur ein Ort, wo Wissensvermittlung stattfindet, sondern der auch für soziale Interaktion besonders wichtig ist." (Direktorin Alexandra Laminger)
Organisatorische Herausforderung
Vor einer besonderen Herausforderung stehen die Höheren Schulen. "Vorab müssen wir die Gruppen einteilen beziehungsweise den Unterricht organisieren. Schulen mit praktischem Unterricht stehen hier vor zusätzlichen Herausforderungen, nämlich dann, wenn der praktische Unterricht mit dem Distance-Learning-Tag zusammenfällt.
Für Direktorin Laminger wäre daher ein wochenweiser Wechsel zwischen Präsenz- und Distance-Phase zielführender gewesen: "Neue Lehrinhalte könnten in der Präsenzphase erarbeitet werden, die Festigung des Lehrstoffes könnte dann in der Distanzphase stattfinden. Der tageweise Wechsel im Mai war für niemanden zufriedenstellend."
Sicherheit geht vor
Unterricht in Corona-Zeiten ist mittlerweile keine Neuerung mehr, weshalb die Schulen gut auf den Präsenzunterricht vorbereitet sind. Der Unterrichtsbeginn wird gestaffelt, damit nicht alle Schüler gleichzeitig in die Schule kommen. In Illmitz wurde außerdem jeder Klasse ein eigenes WC zugeteilt, sodass es zu keinen Durchmischungen kommt.
Auch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes beziehungsweise der FFP2-Masken ist sowohl für die Lehrkräfte als auch Schüler mittlerweile zum Alltag geworden.
Außerdem wird in den Klassen alle 20 Minuten gut gelüftet. "Die Kinder sind auch darauf gut vorbereitet und kommen etwas wärmer gekleidet in die Schule", berichtet Direktorin Renner. Denn das Fenster nur zu kippen sei nicht zielführend.
Bewährt hat sich auch das Hygienekonzept am Pannoneum, die Schüler kennen die Hygieneregeln und halten sich auch sehr vorbildlich daran: Hände waschen, desinfizieren, Mund-Nasen-Schutz/FFP2-Masken tragen sowie regelmäßiges lüften.
Teststraßen eingerichtet
Für die vorgeschriebenen Corona-Testungen wurden in Illmitz Teststraßen eingerichtet, die sich im Turnsaal befinden. "Dort ist genügend Platz vorhanden, damit alles reibungslos und sicher abläuft", betont Renner.
Die Eltern wurden bezüglich des Ablaufes bereits informiert und können auf Wunsch bei der Testung dabei sein. Da die Schüler jedoch bereits an den verteilten Heimtests das Prozedere üben konnten und es außerdem ein anschauliches Video für den Selbsttest gibt, sieht die Direktorin darin keine größere Schwierigkeit.
Am Pannoneum wurden die Selbsttests, die zweimal wöchentlich durchzuführen sind, für die erste Schulwoche bereits angeliefert. Diesen können die Schüler vor Unterrichtsbeginn selbst durchführen, das Ergebnis liegt bereits nach 15 Minuten vor.
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