Reifenwechsel steht bevor
Häufige Fehler beim Rädertausch
Die Reifen stellen die Verbindung des Fahrzeuges zur Straße her. Daher empfiehlt der ÖAMTC, beim Räderwechsel auf einige Dinge zu achten, um auch bei winterlichen Fahrverhältnissen stets sicher unterwegs zu sein.
Winterliche Fahrbahn
Die in Österreich geltende situative Winterausrüstungspflicht besagt, dass von 1. November bis 15. April an allen Rädern eines PKW und LKW bis zu einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen Winterreifen angebracht sein müssen.
Diese Pflicht gilt aber nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen und nur dann, wenn auch gefahren wird. Insbesondere Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis fallen unter den Begriff "winterliche Fahrverhältnisse". Alternativ zu Winterreifen ist es auch zulässig, Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern zu verwenden – jedoch nur dann, wenn die Fahrbahn mit einer zusammenhängenden oder nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist.
oesterreich.gv.at
Matsch und Schnee
Als Winterreifen gelten solche, die mit den Bezeichnungen 'M+S', 'M.S.' oder 'M & S' für "Matsch und Schnee" gekennzeichnet sind und mindestens 4 Millimeter, bei Diagonalreifen 5 Millimeter Profiltiefe aufweisen. Seit 2018 gelten auch Reifenmodelle, die nur mit dem sogenannten Schneeflockensymbol (dreigezacktes Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte) gekennzeichnet sind, als Winterreifen.
Reifen richtig festziehen
Ein Drehmomentschlüssel ist für die korrekte Reifenmontage sehr wichtig. Die Schrauben müssen mit einem bestimmten Anzugsmoment festgezogen werden.
Ein zu festes Anziehen kann zu Schäden an Felgen, Radmuttern bzw. -schrauben und Gewinde führen. Sind die Schrauben oder Muttern zu locker angezogen, kann man schlimmstenfalls sogar während der Fahrt ein Rad verlieren, warnt ÖAMTC-Techniker Friedrich Eppel.
Reifendruck
Falscher Reifendruck kann neben einem erhöhten Kraftstoff-Verbrauch und Verschleiß der Räder gefährliche Folgen haben: Geringere Kurvenstabilität, größere Aquaplaning-Gefahr, ein längerer Bremsweg und Reifenschäden durch starke Erhitzung beim Abrollen. Deshalb muss beim Reifenwechsel der Reifendruck aller Räder – auch des Reserve-Rades – direkt nach der Montage kontrolliert und wenn nötig angepasst werden. Denn auch intakte Reifen verlieren bei der Lagerung oft Luft. Der richtige Luftdruck für die Reifen steht oft im Tankdeckel oder in der Fahrertür.
Reifenalter und Lebensdauer
Reifen (auch unbenutzte) altern aufgrund physikalischer und chemischer Prozesse, wodurch ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird. PKW-Reifen sind so ausgelegt, dass sie bei sachgerechter Nutzung die Verschleißgrenze vor der Alterungsgrenze erreichen.
Wenn Reifen zu erneuern sind, sollten diese immer paarweise getauscht werden.
Fahrzeuge mit RDKS
Bei Autos mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) sollte ein Räderwechsel in Eigenregie nur gemacht werden, "wenn eine etwaig notwendige Neukalibrierung des Systems bekannt ist", so Eppel abschließend.
Nach dem Wechsel: Reifen richtig einlagern
Beim Reifenwechsel sollte man auch der richtigen Einlagerung von Sommer- oder Winterrädern Aufmerksamkeit schenken. Beim Einlagern sollten die Reifen gründlich gereinigt sein. Das geht mit Wasser und Seife oder Spülmittel am besten. Vermeiden Sie Reinigungsmittel oder Öle, diese schaden dem Gummi während der Lagerung.
Bevor Sie die Reifen von ihrem Fahrzeug abnehmen, sollten Sie die Räder markieren: die Laufrichtung und die Position am Fahrzeug wie zum Beispiel HL für hinten links oder VR für vorne rechts. Das geht mit speziellen Reifenstiften besonders schnell und unkompliziert.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.