PV-Anlagen in Neusiedl am See
Erstellung eines Gesamtkonzepts für die weitere Vorgangsweise im Gemeinderat einstimmig beschlossen
Die Frage nach möglichen Flächen für Photovoltaik (PV)-Anlagen im Gemeindegebiet war bei der gestrigen Gemeinderatssitzung der Stadtgemeinde Neusiedl am See einer der Tagesordnungspunkte.
NEUSIEDL. Wie berichtet, wurden etwa 217 Hektar auf dem Gemeindegebiet von Neusiedl als mögliches Gebiet seitens der Energie Burgenland genannt. Über die Weiterbehandlung dieser Flächen wurde in der Gemeinderatssitzung am 24. Juni diskutiert.
Präsentation durch Energie Burgenland
Nach einer langen und ausführlichen Präsentation durch den Vorstandsvorsitzenden der Energie Burgenland Stephan Sharma wurde über die geplanten Flächen für PV-Anlagen in Neusiedl im Gemeinderat diskutiert.
Vorschlag der Grünen
Beim Ausbau der Photovoltaik sei es wichtig, nicht nur Freiflächenanlagen im Blick zu haben, meinte die Grüne Gemeinderätin Andrea Reiß-Kiss-Horvath und brachte einen Antrag zur Erstellung eines Gesamtkonzepts für die Errichtung von PV-Anlagen in Neusiedl ein. Dabei sollen alle Dachflächen und sonstige versiegelte Flächen im Gemeindegebiet erhoben, der zukünftige Strombedarf abgeschätzt und daraus ein die weitere Vorgehensweise abgeleitet werden.
"Erst wenn alle Dachflächen verbaut sind, sollten wir über Anlagen im Grünland nachdenken“, meinte auch Vizebürgermeister Thomas Halbritter.
Einstimmiger Beschluss
Diesem Antrag stimmten ÖVP, FPÖ und SPÖ zu. Dementsprechend teilte Böhm nach der Sitzung mit, dass der Grundsatzbeschluss, das Potential für Energiegewinnung durch Photovoltaik in Neusiedl zu erheben, im Gemeinderat einstimmig gefasst wurde.
"Wir müssen im gesamten Gemeindegebiet von Neusiedl am See das Potenzial für Energiegewinnung durch Photovoltaik erheben. Das haben wir in die Debatte eingebracht und das wird nun in unserer Stadtgemeinde geschehen. Es ist ein wirklich guter Beitrag zum Klimaschutz", freut sich die Grüne Gemeinderätin über den Ausgang der Abstimmung.
Gesamtkonzept für PV-Anlagen-Errichtung
In einem ersten Schritt sollen dazu vorhandene Dachflächen sowie bereits versiegelte Flächen auf ihre Nutzbarkeit für PV-Anlagen erhoben werden. Dahingehend nennt Böhm die mögliche Installation von Solarmodulen auf Dächern von Schulen, Kindergärten, dem Bauhof und der Mülldeponie, stellt aber klar, dass man Privathaushalte nicht zu jenem Umbau zwingen könne.
Erst wenn Ergebnisse in diese Richtung vorliegen, werde eine entsprechende Zonierung eingereicht. Dies bedeute wiederum, dass dann nochmalig eine Evaluierung jenes Gebietes vorgenommen werde, das als für PV-Freiflächenanlagen geeignet gewertet wurde. Damit habe der Gemeinderat nur einer Prüfung durch Experten, ob die Flächen überhaupt für einen Photovoltaikpark geeignet sind, zugestimmt, stellt Böhm klar. Erst wenn die Eignungsfeststellung positiv ausfällt, könne es weitere Gespräche über einen möglichen Photovoltaikpark geben bzw. in weiterer Folge ein Ansuchen um Umwidmung. Erst dann entscheide die Gemeinde – unter vorheriger Einbindung der Bevölkerung – ob eine Anlage in Neusiedl gebaut werden soll oder nicht.
Neusiedl als Vorreiter beim Ausbau der Alternativenergie
Halbritter wies in seinem Debattenbeitrag auf die Bedeutung der Erneuerbaren Energie für die Stadtgemeinde Neusiedl am See hin: Einer der ersten Windparks wurde in Neusiedl am See errichtet, mit Bürgerbeteiligung wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Volksschule installiert, ein großes Biomasse-Fernheizwerk wurde gebaut und vieles mehr. Weiters nannte er die neue "power2heat"-Anlage und das im Gemeinderat beschlossene „Repowering“ der Windkraftanlagen als zukunftsweisende Projekte in Neusiedl.
„Die Stadtgemeinde Neusiedl am See bekennt sich ganz klar dazu, die Erreichung der Klimaziele und die Energiewende des Landes mitzutragen. Dafür müssen wir klare Zeichen setzen und die notwendigen Schritte in die Wege leiten. Wenn die Evaluierung zu dem Schluss kommt, dass sich die Flächen im Windpark rund um Neusiedl am See optimal für einen Photovoltaikpark eignen, wäre dies die einzig richtige Lösung für uns. Es ist unsere Pflicht, heute schon an morgen zu denken, damit wir auch unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen können. Dass nun letztendlich doch alle Parteien mitgestimmt haben und das Projekt Sonnenpark — Zukunftsgemeinde Neusiedl am See unterstützen, ist erfreulich“, meint Böhm abschließend.
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