Gemeinde bietet Polizei Räumlichkeiten an
In der Vorwoche schockte die Nachricht, dass im Bezirk drei Grenzüberwachungsposten der Polizei geschlossen werden sollen. Man ist allerdings kampfbereit. In Andau wäre man sogar bereit, der Polizei Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
ANDAU (cht). „Im Gemeindevorstand haben wir es bereits besprochen“, so Bgm. Matthias Gelbmann. „Am 2. Februar werden wir bei der Gemeinderatssitzung einen Grundsatzbeschluss fassen, dass wir unseren Polizisten gerne Räumlichkeiten zur Verfügung stellen“, so das Gemeindeoberhaupt.
„Das ist für uns selbstverständlich, vor allem, weil unsere Bevölkerung ohne Polizei im Ort, einfach Angst vor der Zukunft hat“, weiß Gelbmann. „Wenn wir den Grundsatzbeschluss haben, werden wir von der Gemeinde aus einen Brief an Ministerin Fekter verfassen und um einen Termin bitten, damit wir unser Anliegen auch persönlich vorbringen können. Auch der Landeshauptmann hat uns versichert, dass er uns mit aller Kraft unterstützen wird.“
„Die Situation in Andau ist prekär“
Der Posten der Andauer Grenzpolizei liegt direkt am Weg zur Grenze. „Ich glaube, dass Ministerin Fekter nicht weiß, wie arg die Situation bei uns ist“, so Bgm. Matthias Gelbmann. „Deshalb würden wir ihr das gerne selbst erklären. Immerhin sind die nächsten Posten entweder 13 beziehungsweise 15 Kilometer von uns entfernt. Wenn bei uns kein Posten mehr ist, öffnet man der Kriminalität Tür und Tor. Die Diebe können kommen, tun was sie wollen und unbehelligt wieder über die Grenze fahren. Denn auch wenn es heißt, die Halbturner Beamten machen unsere Gemeinde mit, können sie bestenfalls zwei bis dreimal pro Tag hier sein. Wir hatten im Vorjahr viele Dieseldiebstähle und andere Delikte. Unsere Beamten haben das in den Griff bekommen und die Täter gefasst. Seitdem ist Ruhe. Es wäre für unsere Leute eine Katastrophe, wenn man uns die Polizei wegnimmt. Deshalb sind wir gerne bereit, Räumlichkeiten für sie zur Verfügung zu stellen. Es gäbe da mehrere Optionen. Entweder im Gemeindeamt, oder im alten Kindergarten. Von mir aus auch da, wo sie jetzt sind. Man könnte darüber nachdenken die Miete zu übernehmen“, so Gelbmann.
Mit weniger Beamten zufrieden
Bgm. Matthias Gelbmann geht sogar so weit, die Ministerin zu bitten, nur sechs bis acht Beamte in Andau zu belassen. „Unser normaler Dienstposten ist nur ruhend gestellt. Wenn sie ihn wieder aufleben lassen würde und uns sechs bis acht Beamte in Andau belässt, wäre die Bevölkerung schon beruhigt. So haben wir aber wirklich Angst vor der Zukunft. Denn erstens hatten wir schon viel Kriminalität und außerdem ist in der Saison das Verkehrsaufkommen bei uns sehr hoch. Wir haben nach Nickelsdorf die meisten Grenzübertritte im Bezirk. Unsere Beamten kümmern sich ja auch um andere Dinge als die Grenze. Sie sind für Verkehrsunfälle genauso zuständig, wie für Diebstähle und andere Delikte. Wir hoffen wirklich, dass die Ministerin mit sich reden lässt und auf unseren Vorschlag, dass wir den Beamten Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, eingehen wird“, so Gelbmann.
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