Alles Apfel bei Familie Leeb
"Das beliebteste bei uns ist einfach der frische Apfel."
Im Apfelgarten der Familie Leeb kann der Weg vom Feld bis in die Flasche nachverfolgt werden.
ST. ANDRÄ. Im Interview erzählt Vera Leeb von beliebten Sorten und der relativ langen Ernte-Saison bei Äpfeln.
BEZIRKSBLÄTTER: Habt ihr mit Einbußen durch das Wetter zu kämpfen?
VERA LEEB: Durch den Spätfrost hatten wir heuer quasi keine Marillen-Ernte. Die wenigen Früchte, die wir geerntet haben, reichen geradezu für den Eigengebrauch. Doch unser Fokus liegt auf den Äpfeln. Deren Ernte erscheint aktuell sehr vielversprechend. Da diese aber erst vergangene Woche mit der Sorte "Piros" – einem frühen Sommerapfel, der zwar nicht lange gelagert werden kann, aber super vom Baum zu essen ist – begann und bis in den November geht, können wir noch die Gesamtheit noch nicht abschätzen.
Die erste Sorte ist heuer kleiner als normal. Dies liegt an der Trockenheit, weshalb eine Beregnung bei unseren Bäumen mit flachen Wurzeln unumgänglich ist. Aber nichtsdestotrotz, Regen ist etwas ganz anderes als eine Bewässerung.
Wie waren die letzten Monate für euch?
Die Besucher sind in Zeiten von Corona ausgeblieben – Ausflügler und "Schule am Bauernhof". Es freut uns, dass der Apfel so beliebt ist und wir viele Kunden in der Region haben, die das auch schätzen. Deshalb war es schade, in den letzten beiden Jahren, unsere Leidenschaft und die Apfelernte mit der Produktion vor Ort im Schau-Apfelgarten nicht auch den Schülern bzw. Gästen von weither zeigen zu können.
Welche Produkte/Sorten führt ihr?
Wir haben früher immer an den Großhandel geliefert, deshalb haben wir eher die Standard-Sorten. Aber wir haben auch einen "Kronprinz Rudolf" und eine "Ananasrenette". Die Sorten sind auch immer wieder gefragt, aber das Problem ist, diese Sorten können nicht so lange gelagert werden. Deshalb setzen wir mit der Sorte "Mariella" nun auf eine neue, die lange frisch und knackig bleibt.
Ein "Kronprinz Rudolf" ist super, wenn er vom Baum kommt, aber nach zwei Monaten im Kühlhaus wird er eher mürb. Und das ist einfach nicht mehr gefragt. Früher lagerten die Leute die Äpfel ein und aßen sie im Jänner obwohl sie schon schrumpelig und gelb waren – der Geschmack war auch weiterhin da, nur waren sie nicht mehr knackig frisch.
Heute werden solche Äpfel nicht mehr nachgefragt bzw. ist allgemein der Apfelkonsum zurückgegangen. Weil die Leute das ganze Jahr über knackig frische Äpfel wollen, aber das geht schlichtweg nicht. Wenn die Leute im Supermarkt Äpfel kaufen, die zwar von außen frisch aussehen, dann aber beim Hineinbeißen nach nichts schmecken, sind sie schnell enttäuscht. Deshalb ist es einfach besser, direkt beim Bauern zu kaufen, wenn das jeweilige Obst Saison hat.
Wir haben acht Hauptsorten. Somit haben wir bis Mitte November auch immer frische Äpfel. Der Winterapfel "Mariella" lässt sich lange lagern – im einfachen Kühlhaus bis in den April hinein.
Sind Neuerungen geplant?
Wir werden unseren Apfelsaft auch fertig gespritzt anbieten. Je nach Apfelernte gibt es die unterschiedlichen sortenreinen Apfelsäfte. Das beliebteste bei uns ist einfach der frische Apfel.
Wenn die Hauptapfel-Saison beginnt – mit der Sorte Gala Ende August – wollen wir ein "Apfel-Café" veranstalten. Dabei laden wir bei Kaffee und Kuchen ein, die frischen Äpfel zu verkosten. Von Donnerstag, den 26., bis Sonntag, 29. August, wird es dafür ein Pop-Up-Café rund ums Apfelhaus geben.
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