Eierproduktion im Bezirk
"Preissteigerung von 3 bis 5 Cent/pro Ei notwendig"

Bei Paukert in Frauenkirchen gibt es sowohl Bodenhaltungs-, Freiland- als auch Bioeier. | Foto: paukert-gefluegel.at
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  • Bei Paukert in Frauenkirchen gibt es sowohl Bodenhaltungs-, Freiland- als auch Bioeier.
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Die Versorgung mit heimischen Eiern könnte rasch in Gefahr geraten, "wenn es keine Änderung der Erzeugerpreise gibt", so eine Aussendung der Österreichischen Frischeier Erzeugergemeinschaft Vertriebs-GmbH (EZG Frischei).

Welche Hühner-Haltungsform bevorzugst du?

Österreich verfügt ausschließlich über Boden-, Freiland- bzw. Biohaltung. Außerdem haben wir mit 15 Prozent den höchsten Bioeianteil Europas, betont EZG Frischei-Obmann Franz Kirchweger.

„Wir brauchen einen gemeinsames Regionalitäts-Bekenntnis der gesamten Eier- Wertschöpfungskette. Die Qualität ist deutlich gestiegen, die Kosten sind massiv in die Höhe geschnellt, also kann es nicht sein, dass die Preise gleich bleiben oder nur Alibierhöhungen stattfinden. 5 Cent pro Ei mehr würden 50 Cent pro Zehnerpackung bzw. durchschnittlich 15 EUR mehr pro Konsument und Jahr bedeuten“, so Kirchweger.

„Das wäre ein kleiner Betrag für den Einzelnen, gleichzeitig aber eine wertvolle Investition in Österreichs Versorgungssicherheit", unterstreicht Josef Moosbrugger von der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich.

GOLS/FRAUENKIRCHEN. Die RegionalMedien sprachen mit zwei heimischen Eier-Produzenten über diese Thematik.

Konventionelle Engpässe wirken auf Bio-Bereich

Die Familie Lunzer aus Gols betreibt seit 2001 einen Biohof mit Eiern, Kartoffeln und Kräutertee. Richtlinien im Bioei-Bereich sind: Bestandesobergrenzen von max. 3.000 Tieren je Einheit, eine Auslauffläche im Freien von 10 m² je Tier und diverse stallbezogene genormte Parameter wie Aufsitzmöglichkeit, Tränke- und Futtertrogverfügbarkeit, Licht, Luft etc. Für einen Biobetrieb gilt außerdem, dass 100 Prozent der Futtermittel der Hennen ebenfalls Bio-Standards erfüllen müssen. Dieses bezieht der Biohof Lunzer von einem Bio-Futtermischwerk in Pöttelsdorf. Als Produzent für den Österreichischen Lebensmittelhandel muss ihr Futter aus Österreich stammen. Somit ist der Biohof Lunzer direkt, in Form von Rohstoff-Knappheit, zur Zeit nicht von den Problemen in der Ukraine betroffen. Allerdings ziehen die Preise im Bio-Bereich auf Grund der Engpässe im konventionellen Bereich sehr stark an, so Josef Lunzer.

"Der Futterpreis ist im letzten halben Jahr um ca. 30 Prozent gestiegen, und die Tendenz zeigt weiter nach oben. Das wird auch massive Auswirkungen auf die Junghennenpreise haben, es werden also die Gestehungskosten auf hohem Niveau bleiben", vermutet der Biobauer.

Die Betreiber haben grundsätzlich einen Produktionsvertrag mit einer Handelskette, bieten aber ihre Eier auch in den Hofläden in Gols und in Tadten an. Im Ab Hof-Verkauf beträgt der Preis pro Ei beim Biohof Lunzer 40 Cent.

Beim Biohof Lunzer stammt sämtliches Futtermittel von einem Bio-Futtermischwerk in Pöttelsdorf. | Foto: Biohof Lunzer
  • Beim Biohof Lunzer stammt sämtliches Futtermittel von einem Bio-Futtermischwerk in Pöttelsdorf.
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"Österreich Bei Bio-Futter autark"

Die Geflügelhof Paukert KG aus Frauenkirchen führt im Handel mit Eiern einen Mischbetrieb, das heißt die Betreiber rund um Robert Franz Paukert vermarkten sowohl Bodenhaltungs-, Freiland- als auch Bioeier. In der Bodenhaltung werden die Hühner in Ställen mit Legenestern mit Abrollvorrichtung, Sitzstangen und Kotgittern gehalten, in der Freilandhaltung auch mit 10 m2 Auslauf pro Henne. In der Bioeier-Haltung wird zusätzlich noch Futter aus biologischem Anbau verfüttert. Futtermittel kommen in der Bioeier-Haltung aus heimischem Anbau bzw. teilweise aus Komponenten wie Soja aus der EU in der Boden- und Freilandhaltung.

Paukert kämpfte in der Pandemie durch Gastronomieschließungen mit Umsatzrückgängen von bis zu 60 Prozent. | Foto: paukert-gefluegel.at
  • Paukert kämpfte in der Pandemie durch Gastronomieschließungen mit Umsatzrückgängen von bis zu 60 Prozent.
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"Im Bioei-Bereich ist Österreich in der Futtermittelproduktion autark", weiß der Frauenkirchener Unternehmer zu berichten.

Seine Eier verkauft Paukert je nach Größe: XL um 40, L um 30 und M 25 Cent.

"Aufgrund der Erhöhungen der Futtermittelpreise und der Steigerungen bei den Transportkosten sind die Produzenten gezwungen, Preissteigerungen von 0,03 bis 0,05 Euro/pro Ei vorzunehmen, um weiter eine Versorgung in Österreich mit Frischware zu gewährleisten", meint Paukert.

In den fünf Lockdowns während der Pandemie habe sich die Schließung der Gastronomiebetriebe bei Paukert mit Umsatzrückgängen von bis zu 60 Prozent ausgewirkt. Teilweise konnte diese Entwicklung mit staatlichen Hilfen, wie Härtefallfonds, Ausfallbonus und Kurzarbeit abgefedert werden.

Struktur der Legehennenhaltung im Burgenland

Laut Magdalena Kaiser von der LK Burgenland gibt es in unserem Bundesland 428.537 Legehennenplätze in insgesamt 51 Betrieben. Rund 80 Prozent davon betreiben aktuell Bodenhaltung – das sind 348.687 Plätze in 27 Betrieben. Knapp 9 Prozent davon sind Freilandhaltung – 36.813 Plätze in 11 Betrieben. Und immerhin mehr als 10 Prozent Biohaltung – 43.944 in 13 Betrieben.

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