Ein Australier aus Kroatisch Minihof

IMG_8339 | Foto: O.Frank
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Das (Fußball)-Tor zur Welt! Für den mittlerweile 81-jährigen Frank Buczolich öffnete die wichtigste Nebensache der Welt ein Tor in ein neues Leben. Dass es sich dabei in Australien ereignet, war vor rund 60 Jahren reiner Zufall - 50 Einsätze in der höchsten Liga jedoch nicht!

EIN ÜBERFLIEGER IN FREIHEIT

KR.MINIHOF. Es ist gar nicht schwer, über Australien zu rezensieren, denn die Faszination, die Australien auf einen Mitteleuropäer ausübt, hat viele Ursachen. Die geographischen Formen des Kontinents - die Weite des Landes und die Größe der Städte, die den Erdteil umgegebenen Meere und das von Wüsten und kargen Gebirgszügen durchfurchte Innere - könnten keinen größeren Kontrast bilden. Wem das als Anleitung für Australien-Berichte nicht reicht, für den hat der in Kroatisch Minihof geborene Frank Buczolich noch einige Tipps parat. „It´s nice to be frank“, begrüsste der mit feiner Ironie ausgestattete Australien-Export den Verfasser dieser Zeilen in seinem Sommerurlaub in der kroatischen Gemeinde.

Vom Tischlerjob zum Fußballstar

1951 wanderte der heute 81-Jährige nach Australien aus - vorerst beruflich als Tischler (seine englische Firma errichtete in Australien Fertigteilhäuser) um dann auch im sportlichen Rampenlicht zu stehen. Zuvor wechselte Frank Buczolich als Torhüter von Kroatisch Minihof in die Wiener Landesliga zu Gradisce. Nach tollen Leistungen weckte der frühere Traditionsverein in der Staatsliga, Wacker Wien, sofort Interesse an einer Verpflichtung. „Aber es kam ganz anders!“, betont Buczolich mit einem glücklichen Lächeln auf seine Lippen. „Es war eine Riesensache damals!“ Und nach einigen Wochen in Australien war klar: „Hier will ich weiter leben“ und verbeißt sich einen Nachsatz nicht: „Der Unterschied zu Österreich ist die Mentalität der Menschen und die Freiheit.“ Später erhielt Frank Buczolich auch die australische Staatsbürgerschaft.

50 Spiele in höchster Spielklasse

Vom Alltag in Australien inspiriert, begann Frank Buczolich seine Kickerkarriere auf einem neuen Kontinent: „Ingesamt habe ich rund 50 Meisterschaftsspiele in der höchsten australischen Liga absolviert.“ Schwere Verletzungen, wie Rippen-, Finger- und Jochbeinbruch warfen den Mann auf der Torlinie stets zurück. „Nach ein paar Wochen war jedoch alles wieder vergessen“, schmunzelt der Evergreen zwischen den Torpfosten, streckt seine rechte Hand aus und zeigt nach rund 60 Jahren noch Spuren von Verletzungen. „Das Spiel war damals viel härter, der Torwart wurde überhaupt nicht geschützt“, ist aus seiner Sicht ein Vergleich zum heutigen Torwartspiel kaum mehr möglich. 1952 stand der im Juni 1929 Geborene im Nationalmannschaftskader für das interne Länderspiel West- gegen Ostaustralien. „Leider kam ich wegen eines Rippenbruchs nicht zum Einsatz. Eine große Chance war leider dahin.“ Nach dieser Zeit durchlief Frank Buczolich mehrere Kickerstationen. „In Darwin war ich sogar Kapitän und Coach zugleich“, erinnert sich die ehemalige Nummer 1 gerne zurück. „Als ich die Mannschaft übernahm, lag sie an letzter Stelle. Bis zum Saisonschluss spielten wir dann um den Meistertitel.“ Obwohl das Karriereende noch lange nicht in Sicht war, beendete der symphatische Kroatisch Minihofer seine Kickerkarriere mit 25 Jahren. „Ich habe eine wunderbare Frau kennen gelernt und wir haben 1954 geheiratet.“ Von Darwin bis Perth: Frank Buczolich schloss nach dreijährigem Australien-Aufenthalt das Kapitel Fussball ab. „Ich habe dann zwar noch einige Trainerjobs angeboten bekommen, aber der Fußball hat mir dann nicht mehr in meine Lebensweise gepasst“, fasst der Handschuhträger zusammen und gab sich von nun an auf spezielle Landschafts-Streifzüge durch Australien. „Die unendliche Weite und einzigartige Naturschauspiele“, sind für den noch heute fitten Pensionist noch immer ein Ansporn auf Erlebnistour zu gehen. Mit einem Campingwagen geht’s quer über den Kontinent. „Auch fährt man schon mal für australische Verhältnisse rund 300 Kilometer für einen Nachmittagsausflug“ – all das sind für den Krebs-Geborenen wie damals auf der Torlinie Katzensprünge …

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