Filmstart: "Erik & Erika" im Kino Oberpullendorf -– eine wahre Geschichte die Herz und Hirn berührt
OBERPULLENDORF (EP). Reinhold Bilgeri, seines Zeichens ehemalige Austropopper und seit dem Berg-Drama "Der Atem des Himmels" auch Regisseur, hat die unglaubliche Geschichte des intersexuellen Kärntner Skiläufers ERik Schinegger verfilmt, der als Erika 1966 Abfahrtsweltmeisterin wurde. Intersexuell geboren, hatte man Erika bei der Geburt vorschnell zum Mädchen erklärt.
In Wahrheit war Erika aber ein Erik – dies wurde bei einem Hormontest, welchem Schinegger vor den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble unterzogen wurde, eindeutig festgestellt. Alle Beteiligten sind mit der Entdeckung überfordert. Der Österreichische Skiverband drängt auf eine Anpassungsoperation zur Frau, sie solle sich zum „echten“ Mädchen operieren lassen. Denn dann könne sie ihre Medaille behalten und alles wäre wieder in Ordnung, der Verband wäre fein raus. Die Eltern können keinen Halt geben und bringen kaum Verständnis auf, Erik bzw. Erika ist auf sich allein gestellt. Außerdem besteht der Verdacht, sie und der Verband hätten bewusst betrogen, der ÖSV hätte versucht, alles zu vertuschen. Ihre Karriere endet mit 19 Jahren abrupt. Sie unterzieht sich einer Operation und nennt sich seitdem Erik.
Hochkarätig
Reinhold Bilgeri hat mit seiner hochkarätigen Schauspieler-Riege,a llen voran der Wiener Nachwuchsschauspieler Markus Freistätter, ein gutes Händchen bwiesen. Ein identischer, ehrlicher Film der Hirn und Herz berührt ohne kitschig zu sein oder ins Sentimentale abzurutschen.
Bei der Premiere des Films im Kino Oberpullendorf war der Regiseur Reinhold Bilgeri persönlich anwesend, nach der Vorführung beantwortete der sympatische Regisseur noch alle brennenden Fragen des Kinopublikums. "Ich wollte Erik Schinegger mit diesem Film ein Denkmal setzen – als Fan und als Mensch", so Bilgeri.
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