Jubiläum
Unterpullendorf, Groß- und Kleinmutschen feiern 800 Jahre

- Enthüllung der "Venus von Unterpullendorf"
- Foto: Kristijan Karall
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Das Festwochenende in Unterpullendorf begann schon am Samstag optimal mit einem Sieg des Fußballvereins, der ausgiebig gefeiert wurde. Und auch der gesamte Sonntag stand im Zeichen des gemeinsamen Feierns.
UNTERPULLENDORF/GROSSMUTSCHN/KLEINMUTSCHEN. 1225 werden die Ortsteile Unterpullendorf, Großmutschen und Kleinmutschen erstmals in einer Urkunde von König Andreas dem Zweiten, der von 1205 bis 1235 König von Ungarn und Kroatien war, namentlich erwähnt.
Erste Erwähnung schon im Mittelalter
Die Urkunde war für das Kloster Marienberg ausgestellt und sie enthält die Namen „Pule maioris et minoris", also von Groß- und Klein-Pullendorf. Im Lauf der Zeit wurden daraus dann Ober- und Unterpullendorf. Kleinmutschen wird dort als einer der beiden „Michsa"-Orte erwähnt.
Im Fall von Großmutschen findet man den Namen „Michsa" in einer Verfügung des späteren Königs Bela IV., dem Sohn des erwähnten Andreas II.

- Die Ehrengäste, darunter Landesrat Heinrich Dorner und LAbg. Nobert Hofer
- Foto: Jelica Saček
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Venus von Unterpullendorf
Die Besiedelung dieser Landstriche reicht aber noch viel weiter in die Vergangenheit zurück, sogar mehrere Tausend Jahre bis in die Jungsteinzeit.
Ein historisch bedeutsamer Fu sorgte vor knapp 60 Jahren für Aufsehen, als auf dem Unterpullendorfer Hotter mehr als 30 Fragmente unterschiedlicher jungsteinzeitlicher Frauenfiguren gefunden wurden. Aus den Fundstücken wurde nach dem Vorbild bekannter Venusfiguren dieser Zeit, wie etwa der Venus von Willendorf, eine Ganzfigur zusammengesetzt. Sie ist heute unter dem Namen „Venus von Unterpullendorf" bekannt und ist im Landesmuseum in Eisenstadt zu sehen.

- Bürgermeister Paul Fercsak enthüllte die Venus-Figur
- Foto: Jelica Saček
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Anlässlich des Jubiläums wurde auf Anregung der Kulturinitiative Unterpullendorf eine lebensgroße Nachbildung dieser Miniatur in Auftrag gegeben werden, die von der Keramik-Künstlerin Mia Kostyan aus Nikitsch nach einem Vorbild des verstorbenen Unterpullendorfer Künstlers Franz Koosz gestaltet wurde.
Festakt
Aber zurück zum Tag des großen 800 Jahr-Festes. Der Festakt begann mit dem Auftritt der Kindergartenkinder der Gemeinde.
Im Anschluss begrüßten Thomas Schreiner, Ortsvorsteher von Unterpullendorf, und die Vizebürgermeisterin Angelika Mileder. Schreiner begrüßte die Gäste im Namen aller drei Ortvorsteher.
Die Grundschule unter der Leitung von Schulleiterin Renate Fazekas präsentierte anschließend für jeden Ortsteil ein eigenes Lied.

- Die Kinder der Gemeinde eröffneten den Festakt
- Foto: Kristijan Karall
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Zusammenschluss zur Großgemeinde
Seit 1971 sind die drei Ortschaften und Frankenau zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen. Bürgermeister Paul Ferčak erwähnte in seiner zweisprachigen Rede die Geschichte der Ortschaften, darunter auch Streitigkeiten und Rivalitäten, wobei er die heutige Rolle der Schule als verbindender Faktor betonte.
Viel Musik
Felicita, Ema und Mia, Schülerinnen von Barbara Magyar, präsentierten anschließend kurze Klavierstücke. Nach einem Gebet und einer kurzen Ansprache des Dorfpfarrers, Pater Zoran, gehörte die Bühne dann den Mali Hajdenjaki unter der Leitung von Jana Gregorić.
Anschließend trat der Gemischte Chor von Unterpullendorf unter Leitung von Jelka Zeichmann-Kočiš auf.

- Gemischter Chor Unterpullendorf unter Leitung von Jelka Zeichmann-Kocsis
- Foto: Jelica Saček
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Nach einer Ansprache von Landesrat Heinrich Dorner, der in Vertretung des Landeshauptmanns Gratulationen überbrachte, präsentierten Chor und Streicher der Musikschule die Komposition „Hymne des Burgenlandes“ von Štefan Kocsis.

- Die Mali Hajdenjaki eroberten die Herzen der Festgäste
- Foto: Jelica Saček
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Nach dem Festakt wurde mit musikalischer Begleitung durch das Tamburica-Ensemble Hajdenjaki fleißig weiter gefeiert und selbst das kühle Wetter konnte der guten Laune der Gäste und der MusikantInnen nichts anhaben.
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