100 Jahre Republik - Schule einst und jetzt
Ein abwechslungsreicher Vormittag im Zeichen von 100 Jahre Republik
Der 9. November stand ganz in Zeichen der Feier zum Jubiläum 100 Jahre Republik. Die Schülerinnen und Schüler der NMS Oberpullendorf konzentrierten sich an diesem Tag auf die Entwicklung des Schulwesens von 1918 bis 2018.
Kick off in diesen Bildungsvormittag war die Liveübertragung aus dem Landesstudio Burgenland. Nach dieser besonderen Sequenz stand die Arbeit mit der Projektmappe „Schule einst und jetzt“ auf dem Programm. Die Mittelschüler diskutierten anhand der Unterlagen Meilensteine auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Damit fiel die Lösung eines online-Kreuzworträtsels nicht schwer.
Das Gedicht von Peter Rosegger „Ein Freund ging nach Amerika“ war Impuls für die Beschäftigung mit der Kurrentschrift und mit dem Thema Auswanderung in die USA. Die Mädchen und Burschen mussten die vier Strophen in die österreichische Schreibschrift transkribieren und konnten die alte Schreibschrift mit Arbeitsblättern üben.
Intensive Diskussionen gab es über den Schulalltag von einst. Ein alter Stundenplan zeigte, wie Unterricht anno dazumal ablaufen ist. Begriffe wie Frontalunterricht, Sprachlehre, Raumlehre wurden in Beziehung zu aktuellen Schulfächern gebracht. Die Ausstattung der Dorfschulen wurde mit learning-apps erkundet. Die Schüler staunten als sie erfuhren, dass mehr als 50 Kinder von einem Lehrer unterrichtet wurden und dass der Schulmeister deshalb auch entsprechendes Benehmen einforderte. Die wichtigsten Unterrichtsziele waren Gehorsam, Fleiß, Ordnung und Sauberkeit. Strafen für nicht erbrachte Leistungen waren an der Tagesordnung. Dass auch Nachsitzen, die „Lümmelbank“, das „übers Knie legen“ und das Knien auf einem Holzscheit als probate Erziehungsmittel eingesetzt wurden, sorgte in den Kleingruppen für hitzige Diskussionen.
Die Schulordnung aus dem Jahre 1925 zeigte den Mittelschülern auch, was für deren Urgroßeltern Zeitgeist war. Vorschriften wie „Bücher werden auf Kommando herausgeholt; auf „eins“ wird das Buch ergriffen, auf „zwei“ über die Tafel gehoben, auf „drei“ wird es geräuschlos auf die Schiefertafel gelegt. Dann blicken alle Schüler dem Lehrer fest in die Augen, sitzen still und in gerader Haltung auf ihrem Platz“ boten Anlass, sich doch über den eigenen Schulalltag zu freuen und die Unterrichtsmethoden der eigenen Lehrer zu schätzen.
Beim Museumsrundgang in der Pausenhalle wurden einige Unterrichtsfächer genauer unter die Lupe genommen und damit der Wandel in der Aufgabenkultur sichtbar gemacht.
Der Vormittag war für alle Schüler sehr interessant und eine willkommene Abwechslung zum Regelunterricht. Man darf hoffen, dass die Jugendlichen nach diesem Projekt über den Weg der Republik ins 21. Jahrhundert genauer Bescheid wissen und in Zukunft ihren Beitrag für ein sicheres Österreich mit Freude und Engagement leisten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.