Kaisersdorf
Ein Krippe, die nachdenklich macht
Warum diese Kriegskrippe gebaut wurde, erzählt uns Ingrid Kirste, Kursleiterin des Krippenvereins Kaisersdorf, sehr eindrucksvoll:
KAISERSDORF. Ich habe diese Krippe im Jahr 2017 gebaut. Damals waren zerbombte Häuser, Schuttberge, Menschen die mit dem Wenigen daß sie tragen konnten auf der Flucht waren, Bilder, die wir jeden Tag im Fernsehen gezeigt bekamen. Kein Mensch würde freiwillig dort wohnen, oder dorthin zurückkehren wollen. Es schien keine Zukunft in diesem Umfeld möglich. Doch bald begann man sich, in seinem warmen Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzend, an die Bilder zu gewöhnen, und irgendwann sah man gar nicht mehr richtig hin.
Es gibt Hoffnung
Ich wollte daher mit dieser Krippe aufrütteln. Gerade in der Weihnachtszeit, wo wir hier mit all unserem Wohlstand tatsächlich glauben, daß wir soviel Streß haben mit Geschenke besorgen, oder Kekse backen, oder mit Planung der Familienbesuche.
Leider herrscht in großen Teilen unserer Welt Krieg, Terror, Hungersnot. Aber auch unter den schrecklichsten, den unmenschlichsten Bedingungen, gibt es Hoffnung, geschieht dieses Wunder der Geburt Jesus. Ohne all dem Glitzer, dem Lärm, nur ganz still.
Sinn von Weihnachten
Wir feiern die Geburt Christi, das Symbol, daß Christus seinen Platz in uns einnimmt, in unserem Inneren. Und nicht, wie man es eigentlich glauben könnte, wenn man sich so umschaut, in unseren Einkaufszentren, auf den Adventmärkten und Punschhütten, in unseren Wohnzimmern, in unseren beleuchteten Vorgärten.
Wenn es nicht in uns stattfindet, dann ist es nichts weiters als ein schöner Brauch. Und verstehen sie mich nicht falsch. Auch ich liebe es meinen Vorgarten, mein Wohnzimmer zu schmücken, und auch einen Punsch bei einer Punschhütte zu trinken. Oder zwei. Aber wir müssen auch innehalten und zulassen, daß der Sinn von Weihnachten nicht verloren geht.
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